Die Welt nach dem Atomkrieg. Die Anzahl der männlichen Wesen auf der Erde ist um 68% gesunken. Beinahe alle übrigen Vertreter des stärkeren Geschlechts sind unfruchtbar…Beinahe!
Unser ‚Held’ Sam Hell (Roddy Piper) wird uns gefesselt auf dem Stuhl eines Sheriffs vorgestellt, der ihn gerade windelweich schlägt. Sam hat angeblich unanständige Sachen mit dessen Tochter getrieben. Es wäre jedenfalls nicht das erste mal, dass er in eine soche Situation gerät. Gottseidank wird er aber von zwei Krankenschwester gerettet, von denen eine von Sandahl Bergman (’Conan Der Barbar’, züchtig bekleidet und mit einer Brille, kaum wieder zu erkennen) gespielt wird. Die Rettung war jedoch nicht uneigennützig. Es stellt sich heraus, das Sam Hell der Mann mit dem gehaltvollsten Sperma in der Gegend ist und schon überall im Land Scharen von Schwangeren Mädels hinterlassen hat. Von nun an ist er Staatseigentum und muss für die Regierung ’arbeiten’. Er bekommt einen ’Keuschheitsgürtel' verpasst und wird unter die Obhut von Schwester Spangle (Bergmann) gestellt. Der Gürtel hat natürlich auch eine ’Wedlock’ Funktion. Sollte sich Sam also zu weit von Sapngle entfernen, fängt es erst schmezhaft unten an zu pieken und ein wenig später macht es Bumm!
Als Sam und Sapangel in ihren ersten Einsatz in das von den verseuchten Toads belagerte Frogtown müssen, wird es Ernst.
Die Toads haben eine Wagenladung fruchtbare Frauen gekidnappt und die muss Sam sofort befruchten. Koste es was es wolle.
Klingt bekloppt? Ist es! Aber auch ein Riesenspass.
’The Hunter’ (’Hell comes to Frogtown’) ist ein gelungener Mix aus Action, Sci-Fi Satire und Komödie, der in allen Bereichen ordentlich punkten kann.
Der Film ist gespickt mit verrückten Effekten, flotten Sprüchen und Anspielungen auf Filmklassiker wie ’Casablanca’ (der ’Peter Lorre Frosch’ ist ja wohl kaum zu fassen).
Herrlich schräge Masken, die übellaunige Zeitgenossen auch als billig bezeichnen könnten und eben so schräge Szenarien geben dem Film ein ganz eigenes Flair.
Verfolgungsjageden (dickes Winke Winke an ’Mad Max 2’) und Schiessereien, wie sie in den guten alten 80’er-Krachern Gang und Gebe waren, bieten auch den Actionfans Futter für’s Gemüt.
Abgedrehte Ideen, wie die, Sandahl Bergmann vor dem Oberfrosch Toady den ’Tanz der 3 Schlangen’ aufführen zu lassen („Du hast die drei Schlangen erweckt. Komm zu mir!
„Für die Wissenschaft recht interssant, aber nein, danke!“) bringen manchen Lacher. Das hier nicht unbedingt Profis am Werk waren sieht man u.a. an den etlichen Filmfehlern.
So steht ein Bösewicht günstiger Weise ca. 50 cm von einem Abgrund entfernt, fällt getroffen hinab und landet augenscheinlich auf einem riesigen Mattenhaufen. Das trägt aber nur zur insgesamten Kicherlaune bei und ist völlig schnuppe.
Bemerkenswert ist vor allem die tolle Chemie zwischen Sandahl „Ich bin in Verführungstechniken ausgebildet“ Bergmann und ’Rowdy’ Roddy „Fresst Blei, ihr Frösche!“ Piper. Vor allem Madame Bergmann beweist hier, dass sie mehr ist, als nur eine große Blondine, die mal mit Arnie Schwarzenegger durch die Pampa gelaufen ist.
Und wer mal einen kettensägenschwingenden Froschmenschen mit Augenklappe sehen will, der den gefesselten Roddy Piper mit den Worten: „Eines kann ich ihnen verraten, sie sind wirklich ein merkwürdiger Kerl!“ beurteilt, der sollte sich diese rare Trashperle schnellstens beschaffen.
’Hell comes to Frog Town’ ist ein kurzweiliger Actionspass, mit etlichen Querverweisen, guten Darstellern und riesigen Fröschen. Was braucht ein Film mehr? 7/10