„The Hunter – Ein erbarmungsloser Jäger“ vermischt Geschlechterkrieg-Satire und Sci-Fi-Trash.
Nach dem Atomkrieg ist der Erde verwüstet und die liebe Menschheit hat gleiche mehrere Probleme: Mutierte Frösche führen Krieg mit ihnen und die meisten Menschen sind zeugungsunfähig. Ein paar Medizinkonzerne rekrutieren daher fruchtbare Menschen, um den Artbestand zu sichern. Auch wenn man hier nur die üblichen verlassenen Fabrikgelände und Wüsten als verseuchte Erde präsentiert bekommt, so besitzt „The Hunter“, auf den der englische Titel „Hell comes to Frogtown“ besser passt, durch seine Seitenhiebe auf den Geschlechterkrieg eine eigene, amüsante Note.
So wird auch der wegen Vergewaltigung angeklagte Sam Hell (Roddy Piper) schnell zwangsrekrutiert, als sein Opfer schwanger wird. Im Ausgleich für Straffreiheit unterschreibt er einen Knebelvertrag und wird als Soldat gleich auf seine erste Mission geschickt: In Begleitung von Spangle (Sandahl Bergman) und Centinella (Cec Verrell) soll er von den Froschmutanten gefangene Frauen aufspüren und schwängern. Mit klar gewolltem Trashfaktor hoch drei und herrlich albernen Gags liegt man hier schon fast am Boden vor Lachen.
Sam merkt schnell, dass er trotz seines Unmuts bei seinen Bewacherinnen bleiben muss. Denn man hat im eine Metallunterhose verpasst, die zwar eine Klappe für alle Bedürfnisse und seinen Zeugungseinsatz besitzt, aber bei Fluchtversuchen große Schmerzen an den Kronjuwelen anrichtet. So begibt er sich widerwillig auf das Territorium der Froschmutanten...
„Hell comes to Frogtown“ ist Trash pur, aber stellenweise zum Schreien komisch, vor allem in der ersten Hälfte. Mit gezielten Seitenhieben auf Geschlechterkrieg, Machotum und Feminismus sowie Trashelementen in Reinkultur (z.B. die Metallunterhose, das Dienstfahrzeug des Konzerns oder eine Kröte mit einer Kettensäge) bringt der Film den Zuschauer immer wieder zum Lachen. Zwar sind die Gags an ein paar Stellen geschmacklos und einiges extrem albern, aber im Großen und Ganzen hat man seinen Spaß.
Normale Begriffe wie Handlung oder Spannung sollte man auf das bunte Trash-Spektakel aber nicht anwenden, denn das gibt es nicht. Der Plot verbindet eigentlich nur lose die Lacher mit den actionreicheren Sequenzen und wirklich mitfiebern tut man auch nicht. Die Maskeneffekte für die Froschmenschen gehen für Trashmovie anno 1987 auch in Ordnung. Über das Aussehen der Hauptdarstellerinnen sollte man sich keine Gedanken machen, das war damals modern, während jeder Mann von heute vor einem Mannweib wie Sandahl Bergmann wohl Reißaus nehmen würde.
In der zweiten Hälfte konzentriert sich der Film allerdings mehr auf Action bzw. was die Macher dafür hielten. Doch ein wenig Geballer hier, eine Prügelei da und das Ganze dann noch sehr unspektakulär, das ist nur halb so unterhaltsam wie Pipers Mimik bei Aktivierung der Kontrollhose. Besonders aufwendig sind die paar Actionszenen auch nicht, was den Verdacht nahe legt, dass die Froschmasken den größten Teil des Budgets gefressen haben.
Die Darsteller spielen allesamt nicht gut, aber das passt zu dieser Art von Trashfilm. Denn ein grimmassierender Roddy Piper ist einfach zum Schreien, sowie eine ständig mit dem gleichen coolen Blick daherglotzende Cec Verrell.
So bleibt „Hell comes to Frogtown“ unterm Strich zwar nur Trash in Reinkultur, aber man kann seinen Spaß mit dem Film haben. Leider vernachlässigt die zweite Hälfte die kruden Gags für unspektakuläre Action.