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29.10.2018
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Review

Wie bringt man Gott zum lachen? Mach einen Plan.

Es gibt weniger Filme aus den 90ern, die zitierfähiger sind als Noah Baumbachs Regiedebüt und Geheimtipp "Kicking and Screaming". In etwa der immer übersehene Nachbar von "Dazed & Confused", dreht sich die Geschichte um eine Gruppe Colleabsolventen, die sich nicht überwinden können ins echte Leben zu starten und daher noch ein Jahr, mehr oder minder provisorisch, an der Uni bleiben...

"Kicking and Screaming" ist unendlich zitierfähig. Das kann man nicht oft genug schreiben. Sehr schade, dass ihn noch immer nur wenige kennen, und das obwohl er doch Teil der Criterion Collection ist. Kein Wunder, dass einige der kultigen Sprüche und Zeilen das dortige Cover zieren. Das ist und bleibt Baumbachs größte Stärke. Außerdem ist die Besetzung durch die Bank charmant und unbekannt genug, um sie als verunsicherte und planlose Jungspunde ernst zu nehmen. Ebenfalls damals wie heute. Die Ängste nach der Schule bzw. dem College werden herrlich eingefangen, mit einer Mischung aus Bitterkeit, Melancholie und Weisheit. Einen gewissen Abstand zu dieser Phase im Leben sollte man aber vielleicht haben, damit die emotionale Seite zieht. Der scharfe und nie überschrieben wirkende Humor tut dies so oder so. Unreif und doch tausendmal reifer als 99% der sonstigen Komödien aus seinem Jahrzehnt. Ein echter Geheimtipp und weit mehr als nur Mumblecore-Urgestein.

Fazit: die unglaubliche Angst vor dem Leben - Noah Baumbachs Regiedebüt hat schon alles was ihn später auszeichnen sollte. Quirlig, ehrlich, sympathisch ängstlich. Ein geschwätziger Sympathieträger.
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