Drei junge Leute, Markus, Rebecca und Lukas, machen Urlaub auf einer verwunschenen Burg, auf der es spuken soll. Markus ist Anthropologiestudent und daher an volkstümlichen Mythen im Besonderen interessiert. Mit mehreren Kameras versuchen die Drei übernatürliche Erscheinungen aufzuzeichnen. Als sich die Geister dann bemerkbar machen, bereuen die ungebetenen Gäste ihre Neugier ganz schnell...
Dass die Deutschen filmtechnisch hinterherhinken, ist kein Geheimnis und deshalb verwundert es auch nicht, dass hierzulande erst jetzt eine Produktion im Found-Footage-Gewand das Licht der Welt erblickt. Die Kölner Truppe von Stella Maris Film hat es jedenfalls getan: der erste deutsche Horrorfilm mit Wackelkamera. War das hinsichtlich der Tatsache, dass das Genre bereits überstrapaziert wirkt, denn überhaupt nötig? Die Antwort lautet ganz klar: Ja! So ist DIE PRÄSENZ nämlich kein bloßer Neuaufguss von BLAIR WITCH PROJECT, PARANORMAL ACTIVITY, GRAVE ENCOUNTERS und wie sie alle heißen, sondern eine beängstigende Weiterentwicklung. Natürlich beinhaltet der Streifen alle Zutaten des Authentizität vorgaukelnden Genres, wie da wären flackerndes Licht, knallende Türen und dumpfe Klopfgeräusche. Klar kommen auch wieder Nachtsichtgeräte zum Einsatz, weil die so schön unheimlich leuchtende Augen machen.
Man kann zu dem Genre stehen, wie man will: DIE PRÄSENZ ist richtig böse gruselig. Selbst wenn man im Found-Footage-Genre bewandert ist, wird man sich in die Hosen scheißen. Ohne Übertreibung! Die Schocks sitzen und sie sitzen tief und man erahnt sie oftmals nicht und läuft ungeschützt ins Messer. Hier erweist sich die alte Methode "Hand vors Gesicht halten und zwischen den Fingern hindurch schielen" als recht effektiv. Andernfalls kann und sollte man sich einen geeigneten Partner für den Kinobesuch auswählen. Bestenfalls natürlich einen weiblichen. Der gemeinsame Heimweg im Anschluss ist euch garantiert.
DIE PRÄSENZ ist kostengünstig produziert, was jedoch nicht auffällt, insbesondere angesichts des Mitwirkens von namhaften und talentierten Darstellern wie Liv Lisa Fries (DIE WELLE). Ein echtes Highlight des deutschen Horrorkinos. Und überlegt man nun, was der letzte ernsthaft gruselige Horrorfilm aus Deutschland war... Tja, ganz genau!
Fazit:
110% pure Angst!
(Review ebenfalls zu lesen in der Deadline #48)