Nach dem gefloppten " Flucht aus L.A. " war es gute zwei Jahre ziemlich still um den Kultregisseur John Carpenter geworden, bevor er dann mit seinem Comebackfilm " Vampire " die Kinos eroberte. Das Drehbuch von Don Jakoby basiert auf dem gleichnamigen Roman " Vampires " von John Steakly. Dies war auch mittlerweil die vierte Zusammenarbeit zwischen Carpenter und der Produzentin Sandy King. Zusammen realisierten sie schon " Body Bags, Die Mächte des Wahnsinns " und das Remake von " Das Dorf der Verdammten ". Hier jedoch gelang Carpenter endlich mal wieder ein Coup, denn seine starken Zeiten hatte der Regisseur in den 70er und 80er Jahre und Anfang der 90er lief es dann nicht so prickelnd.
Story:
Sogar heute leben noch viele Vampire unter uns, welche Jack Crow ( James Woods ) mit seiner Einheit, im Auftrag der Kirche vernichten muss. Leider übersehen sie bei ihrem Einsatz den Meister Valek ( Thomas Ian Griffith ), welcher kurz darauf Jack´s gesamtes Team abschlachtet. Zusammen mit seinem Kumpel Montoya ( Daniel Baldwin ) und der infizierten Katrina ( Sheryl Lee ) macht sich Crow auf den Weg um Valek aufzuhalten. Dieser will durch eine alte Zeromonie unbesiegbar werden und damit auch dem Sonnenlicht trotzen.
Die Story bleibt ohne große Wendungen, bewegt sich aber auf durchaus solidem Niveau und wird von Carpenter rasant, sowie recht spannend erzählt. Vor allem der staubige Look hat es Carpenter hier angetan. Man fühlt sich zeitweise wie in einem Western oder einem Roadmovie. Dazu viele schicke Bilder von Sonnenuntergängen und endlosen Landschaften. Der Score erinnert ein bisschen an " Sie leben " und ist ein Misch Masch aus Country und feinster Rockmusik. Die Komposition übernahm Carpenter natürlich selbst, so wie in den guten alten Zeiten.
Zudem präsentiert sich " Vampire " sehr blutig. Die Vampire sind wirklich schwer zu töten, da muss man schon mit allen Arten von Waffen ran, wie MPs, Pfeil und Bogen, Lanzen, Pflöcke, oder man zieht sie samt Seil ins helle Tageslicht. Mit dieser Variante wird ein ganzes Dutzend von Vampiren hingerichtet. Das garantiert viele blutige Einschüsse, Einstiche und Bisse. Aber auch das Massaker an der Einheit, welches der Meister selbst vollführt bringt viele Goreeffekte mit sich. Höhepunkt ist wohl die Körperteilung. Daneben werden noch Kehlen aufgerissen, Köpfe abgetrennt, munter aufgespießt, oder Genicke gebrochen. Das Make up und die Goreeffekte sind von der besten Sorte, hier hatte auch Robert Kurtzman ( Wishmaster ) seine Finger im Spiel. Nur im Mittelteil lassen sich ein paar Schwächen ausmachen, da man nur ein paar blutige Morde zu sehen bekommt und die richtige Action sich eher im Hintergrund hält. Auch gruseln kann man sich hier schlecht. Carpenter hat zwar ein paar spannende Passagen eingebaut, welche auch an seine früheren Filme erinnern, doch der Film bleibt insgesamt zu überraschungsarm.
James Woods ist die charimatische, herrlich machomäßige Rolle wie auf den Leib geschneidert. Cool und sprücheklopfend kann er hier gut gefallen. Thomas Ian Griffith als Jan Valek macht seine Sache schön fies, während Daniel Baldwin und Sheryl Lee dagegen eher blass ausehen. Keiner der Darsteller ist ein Edelmime, aber Jeder erreicht locker das gute Niveau und es gibt keine Totalausfälle.
Fazit:
Sehr goriger Vampirfilm, rasant umgesetzt und im staubigen Westernlook. Der Score untermalt den Horroractioner perfekt und die Darsteller können überzeugen. Richtig spannend ist das Ganze zwar nicht, aber die coole und blutige Action weiss zu gefallen. Wer perfekt unterhalten werden will, ist hier an der richtigen Adresse, ist zwar nicht zu vergleichen mit Carpenter´s früheren Werken, doch was will man in der heutigen Zeit ( oder besser gesagt vor circa acht Jahren ) eigentlich mehr.