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Vampire in der Wüste

Ein guter Tag für Jack Crow (James Woods) und sein Team: Erfolgreich wurde ein Vampirnest ausgehoben und 9 Blutsauger über den Jordan geschickt. Das wird abends zünftig mit einer Party gefeiert. Das feucht-fröhliche Trinkgelage nimmt allerdings einen unschönen Ausgang, denn Obervampir Valek (Thomas Ian Griffith) kommt als ungeladener Überraschungsgast vorbei und tötet neben einigen Gästen bis auf Anthony Montoya (Daniel Baldwin) auch Jacks gesamtes Team.

Die beiden können sich gerade noch retten und nehmen noch die frisch gebissene Hure Katrina mit, die vor ihrer endgültigen Verwandlung noch telepathisch Kontakt mit ihrem Meister halten kann. Das macht sich Jack zu nutze und so gelangt er in das verlassene Nest Santiago, wo Valek ein 600 Jahre altes Ritual vollenden möchte. Keine Frage, dass Jack eben dieses verhindern muss.


Horrormeister John Carpenters Beitrag zum Vampirgenre gehört zu seinen stärksten Filmen und besticht vor allen Dingen durch die staubige, dreckige Westernatmosphäre in den südlichen USA. Damit hebt er sich wohltuend vom im gleichen Jahr an den Start gegangenen Blade ab, der - natürlich ebenfalls exzellent - mehr durch Hochglanzoptik und CGI-Effekte beeindruckte.

Bei Carpenter stehen dagegen handgemachte Effekte hoch im Kurs, so dass die Vampire hier stilecht per Pyroexposion abfackeln.

Ebenso cool wie Wesley Snipes - in diesem Punkt nehmen sich beide Film nichts - agiert James Woods als rastloser Vampirjäger. Er mag vielleicht nicht ganz die Hightech-Ausrüstung eines Blade besitzen, seine derben Sprüche sind aber ebenbürtig und machen den Film äußerst kurzweilig.

Da verblassen die weiteren Darsteller fast schon neben ihm, lediglich Daniel Baldwin kann noch Akzente setzen, ist aber verglichen mit Blades Sidekick Whistler eher blass.

Was jedoch viel wichtiger ist sind Atmosphäre und Action und in beiden belangen punktet der Film. An Gewaltmomenten wird nicht gespart, so dass die Freigabe ab 18 absolut gerechtfertigt ist. So muss es auch sein, denn im Gegensatz zu neumodischen Möchtegern-Vampirfilmen wie Twilight mit ihren durchgestylten Milchbubi-Blutsaugern machen Carpenters Untote keine Gefangenen, sondern gehen ihrem Wesend entsprechend rücksichtslos vor.

Es sollte nicht unerwähnt bleiben, dass Robert Rodriguez Meisterwerk From Dusk Till Dawn offensichtlich Pate stand, was das Westernsetting angeht und auch der wirklich gute, blueslastige Soundtrack scheint davon inspiriert zu sein. Aber warum auch nicht, man sollte sich ja von den Besten inspirieren lassen.

Vampires gehört definitv in die Sammlung von Horrorfans und besticht in der ungeschnittenen Fassung mit guter, blutiger Unterhaltung.

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