Rurouni Kenshin: The Movie (1997)

Der Film sollte der letzte Teil der Kenshin-Reihe werden, der noch in den "alten Farben" gezeichnet ist. Alles ist ein klein wenig bunter und heller, ohne dabei aber einer Kinderserie gleich zu kommen. - Der letzte positiv gestimmte Kenshinbeitrag ebenfalls. Hier lachen die Charaktere noch, Sanosuke regt sich unangemessen auf, Yohiko ist noch das begeisterte Kind. Insgesamt wirkt dieser Film wie eine verlängerte Episode der TV-Serie.

Allerdings mit kleinen Ausnahmen. Der Härtegrad z.B. ist Gegenüber der TV-Serie um einiges weiter oben angesetzt, jedoch immer noch weit von Blutbädern und abgetrennten Gliedmaßen entfernt. Splatterfreunde: Tschüss!

Gleich das erfreulichste des Films geschieht zu Anfang. In einer langen Rückblende wird gezeigt wie Kenshin zu Zeiten der Meiji-Ära den jungen Anführer einer feindlichen Truppe in einem harten Kampf erledigt. Die gesamte Szene ist äußerst düster gezeichnet und lässt sowohl starke Erinnerungen an die besten Folge der TV-Serie hochkommen, als auch einen würdigen Vorgeschmack auf die noch folgende vierteilige OVA-Serie vom Stapel. - Es macht einfach Spaß Kenshin noch in seinen alten Tagen zu sehen, in denen er noch in harten Kämpfen, frei von jeglicher Moral, für die Reformpolitiker kämpfte.

Der Großteil des Film spielt allerdings kurz nach der TV-Serie. Bei einer Besichtigungs-Tour treffen Kenshin und seine Freunde auf Shigure, einem jungen fähigen Schwertkämpfer. Kenshin und er freunden sich recht schnell an, doch die Idylle hält nicht lange vor. Shigure ist der beste Freund des damals von Kenshin ermordeten Mannes gewesen und sinnt seit dem auf Rache. Außerdem hat er vor seinen alten Kampf wieder aufzunehmen und gegen die aktuelle Regierung mit einer handvoll Männer zu kämpfen. Dabei zieht er zunehmend auch noch Yohiko mit in seinen Bann. - Alles läuft auf einen finalen Kampf hinaus.

Der Film an sich erzählt eine interessante Geschichte, versucht jedoch größtenteils in sich abgeschlossen zu sein, was auch gelingt jedoch nicht umbedingt als gutes Ergebnis ausgelegt werden muss. Der zwar wirklich geniale Anfang wird derart oft in Rückblenden und Ausschnitten wiederholt, dass man manchmal schon zur Vorspultaste greifen möchte.
Trotzdem bleiben die Charaktere die Stärke der Serie eindeutig ein Pluspunkt. Die Story ist ebenfalls spannend. Alles in allem aber das schlechteste Produkt der Reihe.
7/10