Die Regeln des Spiels - The Rules of Attraction (2002)

Der Film war mir bis vor kurzen unbekannt, doch als ich bei der Aufräumaktion in unserer Videothek die DVD entdeckte schlug ich zu. Ein glücklicher Zufall, denn der Film ist einfach nur genial.

Eine andere Art von Teeniefilm! So könnte man den Film auch beschreiben. Es geht um Jugendliche die zur Uni gehen (mehr oder weniger) und ihre Partys. Doch das waren auch schon alle Gemeinsamkeiten mit typischen amerikanischen Teeniefilmen. Das wird einem schon in den Anfangsszenen klar und spätestens wenn die Bilder rückwärts gehen wird auch der langsamste es merken.

Diese eben angesprochenen Kamerafahrten sind das Markenzeichen des Films und vermitteln so einen Eindruck vollkommener Hilflosigkeit, gepaart mit verwirrenden Eindrücken.
Diese Kamerabilder, die den Film und seine Stimmung perfekt rüberbringen sind gespickt mit kleinen Hinweisen auf weitere Verläufe, die einem aber erst nach mehrmaligem sehen auffallen.
Auch die Musik ist erstklassig. Die klassische Musik und die dazugehörigen Bilder vermitteln manchmal einen ironischen Eindruck der Situation und lassen alles lächerlich und unwirklich wirken, doch gleichzeitig passen Musik und Bild perfekt zusammen.
Die Story ist ziemlich gespickt mit Überraschungen und doch einfach nach zu vollziehen.
Die Hauptpersonen zeigen die typischen Charaktere amerikanischer Teeniefilme oder Vorstadtsoaps auf. Doch in einer viel extremeren Form. Die Blondine ist nicht einfach nur blond und naiv, sondern auch blöd und eine Schlampe. Der Schwule ist nicht nur intellektuell, sondern spielt mit seiner Einstellung und ist extrem sarkastisch. Der Coole, ist Drogendealer, Junky und vögelt alles was nicht bei drei aufm Baum ist. Der Traumtyp ist eigentlich keiner und jettet durch die Weltgeschichte, nimmt alle Drogen die es gibt, schläft mit allen Frauen die wollen und vergisst seine Freundin. Am Schluss steht da noch die Jungfrau. Sie steht für alles reine, ist aber gar nicht so lieb wie sie tut. Sie hat es auch faustdick hinter den Ohren.
Auf dem Campus der schwerreichen Kids sind viele Partys Alltag und Sex und Drogen ein Muss!

Der Film vermittelt einmal ein ganz anderes Bild des "Ach so Vernünftigen Heile-Welt" Amerika.
Es lohnt sich wirklich den Film mal anzugucken. Ich geb ihm 10/10!