Die Studentin Kylie Atkins (Ali Cobrin) braucht nach dem frühen Tod ihres Vaters dringend Kohle, weswegen sie sich entschließt, ihren Körper im Internet zu vermarkten. Hierfür übersiedelt sie zu anderen zeigefreudigen jungen Damen in das titelgebende Girlhouse, einer weiträumigen Traumvilla mit Pool in einem abgelegenen und gesicherten Waldgebiet von Kansas. Mittels im ganzen Haus montierter Webcams wird nicht nur das Liebesleben der Mädels, sondern auch deren ganz alltägliche Tätigkeiten einem zahlungskräftigen männlichen Publikum dargeboten. Zunächst etwas schüchtern lebt sich Kylie gut ein und erhält zur Freude von Girlhouse-Boss Gary sehr viele Besuche/klicks. Dann aber verliebt sich ein online-Stammgast in sie und versucht den streng geheimen Standort der Villa herauszufinden. Dieser sich "Loverboy" nennende Stammgast, dessen frühkindliche (Fehl-)Prägung mittels erzwungener Doktorspielchen man schon in der Eingangsszene mitverfolgen durfte, ist nicht nur eine - schön klischeehaft - hoffnungslos vereinsamte Schweinebacke, sondern auch ein versierter Computerhacker, und so dauert es nicht lange, bis er - als er sich von den Mädels gekränkt fühlt - die Location des Girlhouse herausfindet und genau dort aufkreuzt. Ein mörderisches Katz-und-Maus-Spiel beginnt...
Während der Vorspann mit unscharfen Videos und nervigem Gestöhne eher schlimmeres befürchten läßt, macht die Eingangsszene mit zwei feixenden Mädchen, die einen dicklichen Buben quälen (der sich dann fürchterlich rächt) einen relativ guten Eindruck. Leider ist dies - rückblickend gesehen - schon die beste Szene des Films, denn es folgt dann eine eher konventionelle Story um typische Webcamgirls und deren Tagesablauf inklusive Bla-bla über Befindlichkeiten, Eifersüchteleien etc. Dennoch scheint das in den Nullerjahren entstandene Geschäftsmodell hervorragend zu laufen, wie der smarte Chef des Unternehmens, der Kylie stilgerecht in einer Stretch-Limo zu ihrem neuen Arbeitsplatz abholt, berichtet. Aus dem Ruder laufen die Dinge erst dann, als sich Stammuser "Loverboy" entschließt, den deutschen Subtitel Töte, was Du nicht kriegen kannst! in die Tat umzusetzen. Ab da wird die Sache zu einem Slasher wie aus dem Lehrbuch, denn der als Monteur mit Gummimaske verkleidete Freak metzelt nacheinander alles nieder, was er kriegen kann. Hierin offenbart sich auch eine Schwäche des Drehbuchs, denn daß der Killer trotz einiger Versuche von außen nicht aufzuhalten ist und wer ihm am Ende dann doch entkommen kann, ist leicht zu erraten und erzeugt keinerlei Spannung.
Positiv zu erwähnen ist, daß der Frauenmörder - zumindest nicht von Anfang an - als grunzender Vollhonk gezeichnet wird sondern Ansätze einer Erklärung für dessen tiefe Persönlichkeitsstörung geliefert werden; auch hat er sich im Lauf der Jahre technische Skills angeeignet, aufgrund derer er über eine gewisse Intelligenz zu verfügen scheint. Als er gegen alle Regeln der verehrten neuen Girlhouse-Bewohnerin Kylie ein Foto von sich übermittelt, drucken es die anderen(!) Mädels unbemerkt aus und hängen es, mit einem häßlichen Spruch garniert, an ihre Pinwand. Von dort von den allgegenwärtigen Webcams übertragen fühlt sich "Loverboy" solchermaßen getriggert, daß er zunächst seine bevorzugte asiatische Latexpuppe in seiner düsteren Bude zerfetzt. Aber das reicht ihm nicht, er hackt sich ins System...
Dieses System - vor allem dessen Sicherung - wird mit einigen diesbezüglichen Fragen Kylies sogar das eine oder andere Mal näher beleuchtet: drei Netzwerk-Spezialisten sichern die technischen Belange ab, allfällige Freier werden nur mit verbundenen Augen herangekarrt und fürs Grobe sind schließlich noch zwei ex-Marines in dem weitläufigen Areal engagiert, sodaß sich die Mädels, die frei entscheiden können, was sie wem wann zeigen wollen, vor möglichen aufdringlichen Stalkern wirklich sicher fühlen können. Wie der übergewichtige Killer dann aber trotzdem alle Sicherheitsschranken geradezu spielend überwindet und über ganz außergewöhnliche Körperkraft (und Schnelligkeit) verfügt, bleibt hingegen erklärungsbedürftig und verhindert somit das Aufkommen jeglicher bedrohlicher Atmosphäre. Gelungen und eines Slashers durchaus würdig sind wiederum einige blutige Szenen, in denen "Loverboy" fast ausschließlich mit Hieb- und Stichwaffen agiert.
Mit seinen durch die Bank attraktiven Mädels (und den für die deutsche Version aufwendig nachträglich einmontierten deutschsprachigen Chat-Protokollen) ist der Slasher Girlhouse von der Machart her zwar ziemlich Old School, verfügt dank der alles dominierenden Webcams/Laptops/Handies jedoch über einen modernen Anstrich und kann durch ein paar witzige Ideen und auflockernde Sprüche den geneigten Zuschauer trotz fehlender Spannung durchaus bei Laune halten. 6,8 Punkte.