MEGALODON
…und dann kam die Zeit, in der eine weitgehend unbekannte TV-Schmiede namens „Corbitt, Inc.“ den Leuten von Nu Image und RTL zeigte, wie ein Megalodon-Movie auszusehen hat!
In der Antarktis hat der reiche Geschäftsmann Peter Brazier (Robin Sachs) die modernste Bohrinsel der Welt errichtet - ihr Name: Colossus! Umweltschützer und Wissenschaftler verteufeln das Projekt; würde es doch das Gleichgewicht der Natur stören und viele dort lebende Tierarten gefährden.
Die Fernsehreporterin Christen Giddings (Leighanne Littrell) reist samt Kameramann in die Antarktis, um über die Inbetriebnahme der Bohrinsel zu berichten. Erst einmal macht man sich mit der Crew bekannt und dann geht es mit einem Fahrstuhl zum Meeresgrund. Die Inbetriebnahme geht glatt über die Bühne und die Bohrungsarbeiten können beginnen.
Ein kleiner Zwischenfall (ein Arbeiter wird von einem prähistorischen Fisch angegriffen) reicht nicht als Warnung: erst als der Meeresboden nachgibt und Bohrausrüstung, wie auch Tauchroboter verschluckt, wird man hellhörig! Zu spät! Aus der freigelegten Höhle bricht die komplette prähistorische Unterwasser-Tierwelt aus… angeführt vom König aller Raubfische… dem mächtigen Megalodon!
Als allererstes fällt bei MEGALODON die unheimlich aufwendige Optik auf! Okay: alle größeren Szenarios stammen offensichtlich aus dem Computer! Der weite Ozean mit riesigen Eisschollen, die gigantische Bohrinsel, der Fahrstuhl und die Tauchroboter, sowie sämtliche Unterwasserszenen mit diversen Fischarten und dem großen Titelhelden…
Stört mich aber überhaupt nicht! Die Szenarios sind derart atmosphärisch und liebevoll gestaltet, dass ich auf die sonst üblichen Aufnahmen von Hafenstadt, Strand und ein paar Riffs gerne verzichte! Allein die prähistorische Höhle mit all ihren Fischen, leuchtenden Quallen und anderem Getier ist einfach beeindruckend! Erwähnung verdient auch der satte und verdammt gruselige Score - besonders bei der wirklich coolen Eröffnungssequenz!
Schauspieler haben sich in die Computerszenarios nicht verirrt. Sie agieren an eigens für sie eingerichteten Schauplätzen wie z.B. in Kontrollräumen, Mannschaftsquartieren oder im Inneren der Tauchroboter. Geschickt kombiniert wurde das Ganze trotzdem… eine üble Mischung aus Bildmontagen, Archiv-CGI-Plastik-Haifischen und Stock Footage-Fetzen bekommt man hier sicher nicht vorgeschmissen!
Messen muss sich MEGALODON momentan nur mit SHARK ATTACK 3 und MALLE-MEGALODON und er steckt beide locker in die Tasche! Alles ist aus einem Guss! Keiner der Schauspieler blamiert sich (sie wirken alle sympathisch, obwohl sie sicher keinen Oscar bekommen werden ;)! Außerdem merkt man dem Film die Liebe an, die im Detail steckt! Derart ambitioniert wird bei solch kleinen Produktionen ansonsten sicher nicht gearbeitet!
Trotzdem bitte nicht vergessen, dass es sich hierbei um ein TV-Monsterfilmchen handelt und die Erwartungen nicht „zuuuu“ hoch ansetzen! Den absoluten Kracher wird uns wohl erst Jan de Bont mit seinem Projekt MEG präsentieren! Darauf bin ich schon „seeeehr“ gespannt…
Für MEGALODON gibt es vom besten Kumpel des mächtigen Urzeithais erst einmal…
7/10 Punkten, diBu!