Review
von Frostbeule
Die Welt ist versucht und verstrahlt nach dem Atomkrieg o.ä. Genaueres dazu erfährt der Zuschauer nicht. Ein kleines Fleckchen Erde ist noch unverseucht und fruchtbar. Dort lebt auf einer Farm eine junge attraktive Frau. Das klassische Dreiecks-Verhältnis wie von vielen Romanen und anderen Filmen her bekannt baut sich auf. Birgt die Zweisamkeit schon regelmässig Spannungen und Konflikte, so wird es bei Dreisamkeit noch dynamischer. Der Film portraitiert was in Menschen vorgeht, wenn sie einsam sind, wenn sie Sehnsucht nach Liebe haben, wenn in ihnen eine Entscheidungsfindung abläuft, wenn sie zwischen Gefühlen und Vernunft hin und hergerissen sind, wie schwierig es ist anständig mieinander umzugehen und sich nicht zu verletzen und wie unsere Ur-Triebe uns beeinflussen. Die Geschichte an sich ist nicht sonderlich umfassend oder aufregend abwechselnd. Trotzdem versprüht der Film eine faszinierende Atmosphäre, die einem tief unter die Haut geht. Er hat aufgrund der Musik einen melancholischen Ton. Das Ende lässt mehrere Schlüsse zu: Märtyrertum, Anstand & Vernunft oder Mord. Der Zuschauer darf sich das selbst überlegen und ausmalen. Der Film hätte wenigstens die verschiedenen Möglichkeiten darstellen können. Etwas mehr SciFi und Abenteuer hätte dem Film noch mehr Charme verpasst. Doch die Macher zielten speziell auf den Aspekt der Zwischenmenschlichkeit und legten dort den Schwerpunkt.
Fazit: Sehenswerter Endzeit-Film, der an die Computerspielreihe Fallout erinnert und gewisse Ähnlichkeiten zu "Quiet Earth - Das letzte Experiment" und "Last man on Earth" hat. Leider nichts für Leute, die Action, Thrill und Gewalt lieben - denn alles kommt so gut wie gar nicht drin vor, ich empfand den Film dennoch nicht als langweilig, weil der Anspruch stimmt. Der Film führt uns in unser Inneres und regt zum Nachdenken an. (7/10)