Review
von Leimbacher-Mario
Liebe geht durch den Hundemagen
"Feast" war meine ich der Shorty vor "Baymax" und setzte den Triumphzug der Kurzfilme vor den Disney-/Pixarmeisterwerken fort. Es geht um einen kleinen Mops, der zufrieden & fröhlich mit seinem Herrchen zusammen lebt. Er wird mehr als gut genährt, sowohl durch abwechslungsreiches Futter als auch massig Reste des Single-Mannes. Bis sich durch eine Dame im Haus eines Tages dieses Schlaraffenland auflöst & in ein Alptraum aus Rosenkohl & verliebtem Herrchen verwandelt...
An "Feast" gibt es eigentlich nur eins wirklich zu kritisieren - gerade für Kinder ist es vielleicht nicht gerade das beste Beispiel ohne mögliche Folgen zu zeigen, dass man einem Hund jeden Quatsch in Massen zu essen geben kann. Das sollte man in echt nämlich dringend vermeiden. Ansonsten hat der Film aber sein Herz am rechten Fleck & gerade das Umdecken des Vierbeiners, als sein Herrchen nach der Trennung so niedergeschlagen ist, hat was Aufopferungsvolles & ist wirklich treu, selbstlos & heldenhaft. Denn nur echte Freunde essen Rosenkohl für einen ;) ... Was für ein Teufelszeug - aber das nur als Randnotiz!
Der romantische Gute-Laune-Film hat keine Längen & bietet wirklich viele Gefühle - von Spaß mit dem Vielfrass, Gemüseekel bis hin zu Herzschmerz. Der Hund Winston ist der Star, er gewinnt die Herzen im Sturm, ist Egoist wie treuer Begleiter zugleich. Und sind wir nicht alle etwas egoistisch, wenn es um Essen geht? Die Art der Animation ist sehenswert & besonders, eher Richtung künstlerisch verschwommen/wertvoll als umwerfend hübsch. Aber das passt alles. Ich bin gespannt wie der kommende Animationsfilm "Pets" das Thema noch weiter ausreizt oder ob sich Haustiere am besten für einen Kurzfilm eignen. Der Oscargewinn ist definitiv verdient & hier lässt ein Kurzfilm wirklich mal die Muskeln spielen, vor allem die emotionalen.
Fazit: einer der süßesten Hunde der Filmgeschichte & ein ebenso verfressener wie verlässlicher Freund!