Review

Don Wilson´s zweiter Film ist bei uns in Deutschland überhaupt nicht erschienen und wenn, dann hätte man mit Sicherheit kräftig die Schere angesetzt, da man den Härtegrad im Vergleich zum Vorgänger stark nach oben geschraubt hat. 1989 stieg der Weltmeister im Leichtgewicht mit " Bloodfist " ins Filmgeschäft ein. Der Videovertrieb durch MGM lief gut, natürlich muss man da eine Fortsetzung nachschieben, welche ein knappes Jahr später abgedreht war. " Bloodfist II " ist der einzige Teil der Reihe, der mit einem Anderen, zumindest in geringer HInsicht zusammenhängt. Roger Corman war auch hier wieder Produzent und als Regisseur durfte Andy Blumenthal ran, von dem ich bis jetzt noch nie etwas gehört habe. Dürfte mich auch nicht verwundern, denn dies ist gleichzeitig sein Erster und sein letzter Film gewesen. Auf jeden Fall hatte Don Wilson entgültig den Sprung in die B-Rige geschafft und drehte jährlich sogar mehere Filme auf einmal.
Story:
Eigentlich hatte sich Jake Raye (Don Wilson) geschworen nie wieder zu kämpfen, da er seinen letzten Gegner, welcher gedopt war, getötet hatte. Aber kurze Zeit später ruft ihn sein alter Kumpel Vinnie (Maurice Smith) aus Manila an und erzählt Jake von einem geheimen Kampfturnier. Jake macht sich sofort auf den Weg, doch er wurde in eine Falle gelockt und findet sich mit einigen anderen Kämpfern bald auf einer Insel wieder. Dort inszeniert der geldgierige Su (Joe Mari Avellana) ein eigenes Turnier, doch seine Fighter sind alle mit Drogen vollgepumpt und empfinden somit keine Schmerzen. Nach einigen Morden wendet sich das Blatt schlagartig und die Gefangenen schlagen zurück, auch Jake erhält bald die Chance, sich an Vinnie und Su zu rächen.

Wer mal wieder richtig Kloppe sehen will, für den ist " Bloodfist II " die richtige Adresse. Im Erstling hielt man sich damit ja noch eher bedeckt, doch hier macht man den großen Otto los. Auch die Choreographien haben sich verbessert und sind obendrauf wesentlich härter geworden. Bis zum Kampfturnier muss sich der Zuschauer aber nur mit kurzen Keilereien und einer Jagd zu Fuß und im Auto zufrieden geben. Erst dann müssen die verschiedensten Kämpfer, gegen Su´s gedopte Fighter antreten und dort sind nicht nur viele verschiedene, sondern auch brutale Moves garantiert. Die vielen Kämpfer beherrschen fast alle eine andere Kampfart und bringen somit Abwechslung in das Geschehen, wer sich keinen guten Kampf liefert, wird brutal von Su´s Mannen hingerichtet. Die zweite Hälfte des Films ist eine einzige Prügelei, ist zwar hohl, aber unterhält ungemein gut. Nebenbei gibt es noch ein paar blutige Einschüsse, bevor man zur Flucht vom anwesen bläst. Dort knüppelt man sich noch mit den vielen Wachen und der gute Ausgang ist vorprogrammiert.
Wer die " Bloodfist Reihe " kennt, der weiss, dass man hier eigentlich nie eine ordentliche Story erwarten kann. Auch hier muss man sich mit minimalen Elementen und der üblichen Vorhersehbarkeit zufrieden geben. Auch die Figur Jake Raye ist unverständlich. Erst will er nicht mehr kämpfen, doch nur durch einen einzigen Telefonanruf lässt er sich nach Manila locken. Und dort prügelt er sich ohne Skrupel durch die Massen. Diese aufgesetzten Lovestories könnte man auch mal weg lassen. Man hat ein paar Worte miteinander gewechselt und landet schon sich küssend in einer Ecke.
Über Blumenthal´s Inszenierung braucht man kaum Worte verlieren, er schlägt sich ganz ordentlich, man ist immer nah am Geschehen und ganz besonders die Fights sind gut in Szene gesetzt. Gedreht wurde auf den Phillipinen, daher auch die exotische Kulisse. Der Score präsentiert sich sehr unauffällig.
Don Wilson´s darstellerische Leistung hat sich hier nur bedingt verbessert. Er war noch nie Mann der Mimik oder Gestik, doch später agierte er besser. Für diesen Film ist es jedoch ausreichend, hier geht es nur um die Fights. Über den Rest des Feldes will ich mich jetzt auch nicht weiter auslassen, da Niemand heraussticht.

Fazit:
Insgesamt gefiel mir dieser Teil etwas besser als das Original, aber die Story ist deutlich einfallsloser. Dafür hat man den Actionanteil erhöht und auch die Fights wirken besser und härter choreographiert. Vor allem gibt es richtig viel davon. Die Darsteller bewegen sich auf durchschnittlichem Niveau, die Inszenierung ist sehr ordentlich. Fans von Kampfsportfilmen und Actionfreaks werden sich hier auf jeden Fall gut amüsieren, der Rest kann getrost einen großen Bogen machen.

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