Es ist nichts besonderes daran, wenn ein Kampfsportfilm fortgesetzt wird. Eher war es damals schon an der Tagesordnung, aus allem und jedem eine Serie zu basteln, auch wenn es vielleicht gar nicht zusammen gehört. Das beste Beispiel in deutschen Landen ist dafür sicherlich Karate Tiger, doch auch der dort als Bloodfist Fighter angepriesene erste Film, der immerhin acht nicht zusammenhängende Teile umfassenden Bloodfist-Reihe wurde später mit Ring of Fire fortgesetzt, anstatt Bloodfist II anzuhängen, in dem Don 'The Dragon' Wilson immerhin vom Rollennamen her nochmals als Jake Raye auftreten darf. Mit seine Stamm-Ensemble tut sich der Film ansonten schwer; war Joe Mari Avellana im ersten Teil noch als Kwong zu sehen, tritt er hier als Bösewicht Su auf.
Ein blutiger Boxhandschuh untermalt mit Holzhammermethodik den Titel, während Jake zum entscheidenden Tritt an die Kehle seines Gegners ansetzt. Dieser stirbt und so zieht sich Jake aus dem Sport zurück. Was folgt ist im wesentlichen Der Mann mit der Todeskralle mit einem Schuß American Fighter II. Erwähnter Su sucht fähige Gegner zum blutigen Kampf gegen seine durch Drogen aufgemotzten Kämpfer, die nun schmerfrei ihrem Kontrahenten ins Auge blicken, um diese zu eliminieren. Etwas Zeit in der knapp durchgehetzten Handlung bleibt für Jake zwischen so manch Klopperei noch eine Liebschaft anzubändeln.
Bloodfist II ist dabei eine sehr geizige Fortsetzung. Zwar wird auch hier das Wesentliche nicht ausgespart und glänzte schon der Vorgänger nicht mit einem innovativen Konzept, fehlt hier eindeutig der Spaß übertrieben ausgespielter und intonierter Konflikte, so wie die experimentierfreudige Kamera. Da Glanzlichter wie Billy Blanks hier zudem auch nicht zu sehen sind, ist es an Don Wilson den Film ohne wirklich überragende Unterstützung auf seinen Schultern zu tragen. Das gelingt ihm leider nicht sonderlich gut. Erfreulich ist allerdings ein Wiedersehen mit Timothy D. Baker, der Karate Tiger Fans als - wenn auch nicht durchweg sympathischer - Tom Stillwell ans Herz gewachsen ist. Auch Rick Hill aus Deathstalker findet sich unter den Kämpfern.
Auf Sus Insel gefangen bleibt letztlich auch nicht viel Raum für Abwechslung. Neben Roger Corman zählt sich auch Cirio H. Santiago wieder zu den Produzenten. Daß die hier anwesende Dame mißhandelt wird, mag sich so auf seinen Deckel schreiben lassen, betrachtet man seine weitere Filmographie. Aber irgendwas muß ja auch für eine Wendung im Schlamassel herhalten. Die Fighter üben sich derweil in blutiger Auseinandersetzung und sind wohl auch der eigentliche Grund sich so ein Filmchen anzusehen.
Als das richtige Turnier dann startet ist auch schon die letzte halbe Stunde angebrochen. Zwar gab es schon regelmässige Kloppereien im Vorfeld, doch erst hier gibt es, begründet auf dem Drogeneinsatz, so richtig auf die Mütze. Ähnlich römischer Spiele mit dem Daumen nach unten darf hier ein begeistertes Publikum über das Ableben des Verlierers bestimmen. Knirschende Knochen und auch mal der durchstechende Erfolg einer Lanze sorgen für leicht drastische Unterhaltung. Das kann das Gesamtbild des Films jedoch nur bedingt aufwerten und so ereilt Bloodfist II das Schicksal vieler Fortsetzungen, mit dem Beigeschmack, daß sich ohnehin schon nur gestählte B-Movie Freaks für die Reihe interessiert haben sollten. Im weitesten Sinne ansehbar ist der Film so doch beileibe kein heißer Tip.