„Bloodfist III – Zum Kämpfen verurteilt“ lässt Don ’The Dragon’ Wilson mal in etwas anderer Umgebung kloppen – im Knast.
Jimmy Boland (Don ’The Dragon’ Wilson) sitzt wegen Totschlags im Gefängnis, aber im eher ruhigen A-Block. Doch dann erwischt er eine Gang, wie seinen einen Freund von ihm vergewaltigen und ermorden. Es kommt zum Kampf bei dem Jimmy Luther, den Anführer der Gang, tötet. Damit gibt es dann auch ruckzuck die erste Kampfszene zu sehen und diese ist ganz nett inszeniert, wenn auch etwas kurz.
Doch der Gefängnisdirektor möchte die Karriereleiter erklimmen und keinen Ärger, weshalb man Jimmy in den gefährlichen C-Block abgeschoben wird. Hier bekriegen sich die schwarze Gang unter der Leitung von Blue (Gregory McKinney) und die weiße Gang unter der Leitung von Wheelhead (Rick Dean). Da Luther ein Freund von Blue war, wollen Wheelhead und seine Jungs Jimmy aufnehmen, doch der hat an keiner Gang Interesse. Und somit darf Wilson auch hier wieder an absolut aufrechten Einzelgänger geben, der fast immer alles richtig macht (auch im Knast sitzt er unschuldig).
Die Zelle teilt sich Jimmy mit Samuel Stark (Richard Roundtree), einem alten Gefangenen, der sich gegen Gewalt und Missstände in dem Gefängnis einsetzt. Langsam freundet er sich mit ihm an, doch beide Gangs sind eine große Bedrohung für den Einzelgänger Jimmy…
Kurz vor Entstehung des Films mischten bereits Van Damme mit „Mit stählerner Faust“ und Stallone mit „Lock Up“ den Knast auf – und beide etwas besser als „Bloodfist III“. So kränkelt „Bloodfist III“ etwas an der schwachen Story: Natürlich spitzt sich der Konflikt zu, woran auch die schmierige Gefängnisleitung zum großen Teil schuld ist und das Ende ist abzusehen. So überraschen die Wendungen und die Storyentwicklung auch nicht allzu sehr: Übergriffe auf Jimmy und seine Freunde, teilweise mit Todesfolge, damit der Held richtig sauer werden kann. Kann man alles recht einfach voraussehen und so kommt die Spannung trotz des recht hohen Tempos und der kurzen Laufzeit nur auf ein durchschnittliches Niveau.
Handwerklich ist der Film recht gelungen und fährt eine schicke, gelackte Optik auf, die zwar nicht ganz realistisch ist, aber gut aussieht. Dramatische Einspieler über Knastfreundschaft usw. bringen zwar keine große Tiefe, aber erweitern den Film immerhin ganz ordentlich. Zudem passen sie zu der Botschaft, die eher humanistisch ist und Selbstjustiz nicht immer glorifiziert (aber auch nicht komplett verteufelt).
Auf diesem durchaus soliden Storykonstrukt werden dann noch einige Actionszenen aufgebaut, die sich durchaus sehen lassen können, aber von der Menge und Länge her nicht immer überzeugen. So sind die Fights zwar allesamt schick inszeniert und gut choreographiert, aber leider viel zu schnell vorbei. Vor allem der Showdown fällt überraschend kurz und simpel aus.
Don ’The Dragon’ Wilson liefert hier eine durchaus ordentliche Vorstellung im Rahmen seiner mimischen Fähigkeiten ab und erbringt eine seiner besten Leistungen. Richard Roundtree als abgehalfterter A-Schauspieler steckt verständlicherweise den Rest der Besetzung in die Tasche, auch wenn diese insgesamt auf ordentlichem B-Niveau spielt.
Alles in allem ist „Bloodfist III“ ein ganz nettes B-Vehikel mit Standardstory und schicker Optik, aber etwas mehr Action dürfte es schon sein.