Review

Eine Gruppe von attraktiven Großstadtmädels fährt übers Wochenende raus aufs Land an einen beschaulichen See. Als sie eine Autopanne haben, bietet ihnen der nette, aber schüchterne Billy an die Nacht auf der Farm seines Vaters zu verbringen.
... keines der Mädels überlebt die ersten 20 Minuten ... (yeah!) ...

Bis hierhin deutet alles auf einen unterhaltsamen B-Slasher hin, doch wartet mal ab wie's weiter geht:
Wer hinter den Morden steht, scheint bald klar zu sein: Der introvertierte Billy hat anscheinend den Tod seiner geliebten Mutter nicht ganz verkraftet und leidet daher an einer schizophrenen Störung, welche ihn immer wieder dazu treibt junge Mädchen abzuschlachten.
Um seinen Kummer zu ertränken, fährt Billy in die Stadt und lernt dort promt die nette Sherry kennen und verliebt sich in sie.
Da sich Billy nie an seine Gräueltaten erinnern, er seine Mordlust also nicht kontrollieren kann, hat er Angst, dass er Sherry ungewollt etwas antut.
Kann die Liebe den wahnsinnigen Killer kurieren oder erwacht in Billy erneut das Biest ....?

Ihr seht also: THREE ON A MEATHOOK hat storymäßig durchaus mehr zu bieten als jeder pumpe 08/15-Freddy-Jason-Slasher.
Er erstellt ein durchaus eingängiges Psychogramm eines geisteskranken Serienkillers, welches zwar nicht unbedingt "authentisch" oder "realistisch" rüberkommt, auch würde ich hier nicht Begriffe wie "feinfühlig" oder "ergreifend" verwenden, für B-Movie-Slasher-Verhältnisse erzeugt der Streifen aber beachtlichen Tiefgang.
Die Rolle des schüchternen Billy, der selbst im Erwachsenenalter noch unter der Herrschsucht seines Alkoholiker-Vaters zu leiden hat, wurde nämlich hervorragend herausgearbeitet und schauspielerisch gekonnt umgesetzt.
In gewisser Weise erinner MEATHOOK stark an den ungefähr zur selben Zeit entstandenen BLUTBAD DES SCHRECKENS aka SCREAM BLOODY MURDER, welcher jedoch nicht an das rankommt, was einem hier geboten wird.

Doch Moment: allzu anspruchsvoll geht's hier aber nun auch wieder nicht zu.
THREE ON A MEATHOOK ist und bleibt ein sleaziger, kleiner Serienkiller-Streifen mit ... oh ja, hätt' ich fast vergessen ... einigen schön blutigen Morden.
Zugegeben: Von "FX" kann eigentlich nicht die Rede sein, allerdings wusste man schon damals wie man die rote Soße am besten zum Fließen bringt:
ein Macheten-Mord, zwei Mädels mit der Flinte weggeblasen, ein paar lose Gliedmaßen, eine skurrile Kopf-ab-Szene und ... ja, es werden uns tatsächlich "Drei Tussen am Fleischerhaken" präsentiert ...... jammie!

Undundund: Ganz wichtig! Es ist nichts so wie es zu sein scheint!!! Die Story nimmt nämlich gegen Ende noch eine dermaßen dramatische Wendung, dass man nicht mehr weiß wo oben und unten ist ( ... räusper ... "Kannibalen!" ...).
Spätestens dann weiß man wieder: Nein, man ist nicht bei Hitchcock, sondern in einem schmuddeligem Skandalfilmchen der Marke Bahnhofskino gelandet.
... aber dies lässt der flippige 70er-Jahre-Disco-Score eigentlich bereits vermuten ...

Mein Fazit:
Fesselnder, gut durchdachter und für seine Entstehungszeit ungemein drastischer und sicker Serienkiller-Slasher, der auch heute noch mit seinem sleazigem Scharm und ein paar netten Morden überzeugen kann.
Mindestens so geil wie sein Titel!

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