Review

Hier haben wir einen relativ unbekannten Vertreter der "Meat Movies". Angeblich hat dieser leicht sleazige Exploiter mit Backwood-Anstrich sogar Tobe Hooper zu TCM inspiriert. Der Streifen besitzt auch eine eigenartige Atmosphäre, diese ist jedoch nicht so destruktiv wie jene beim Kettensägenmassaker.

Der Film beginnt mit ein paar Mädels, welche einen kleinen Ausflug unternehmen und später die obligatorische Autopanne erleiden. Der nette und schüchterne Farmersjunge Billy offeriert den Mädchen eine Übernachtung. Die Mädels nehmen das Angebot an, was natürlich ein schwerer Fehler ist.
Während des Films wird nie wirklich dargelegt, ob Billy nun ein gestörter Killer ist, oder nicht. Die Auflösung gibt's erst am Ende. Der geübte Horrornerd hat aber recht schnell eine Ahnung; der tyrannische Besoffski-Vater von Billy läuft ja auch noch auf der Farm rum.
Billy lernt dann ein Mädel aus der Stadt kennen und verliebt sich in sie. Das kann natürlich auch nicht gut gehen...

Ich würde die Handlung des Streifens jetzt nicht als komplex bezeichnen, man kriegt aber in der Tat mehr Story als in einem x-beliebigen Slasher. Der Darsteller des Billy geht wirklich gekonnt mit dem Charakter der Figur um und ist auch ziemlich glaubwürdig. Der Schauspieler, der Billy's Vater spielt, ist leider etwas fehlbesetzt. Ich finde nicht, daß er sehr bedrohlich oder weird rüberkommt. Trotzdem funktioniert der Film in seiner Gesamtheit.
So spektukaluär wie der Titel ist der Film jedoch nicht. Ein paar sehr billige Effekte sind zu bestaunen, die aber durchaus zur Stimmung des Films passen. Die Splatteraction konzentriert sich eher auf das erste Drittel. Besonders drastisch sind die Szenen aber nicht, für heutige Maßstäbe natürlich etwas altbacken. Doch auch zur Entstehungszeit des Films, 1972, hatte Herschell Gordon Lewis schon gezeigt, was machbar ist. Schön aber die Gewehrszenen, einfach und effektiv.
Das Thema Kannibalismus wird eigentlich nur angeschnitten, nicht explizit gezeigt (alle sagen nur immer, wie lecker das Fleisch doch ist, haha).

Insgesamt ein interessanter und auch lohnenswerter, stranger Film, wenn man nicht nur Gore Galore sucht. So "hart" wie man annehmen könnte, ist Three on a meathook nämlich nicht.
Ein früher Sicko der seine Momente hat, und Freunde des Backwood-Family/Cannibal/Terror-Genres nicht enttäuschen sollte. 7/10

MovieMadness

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