Sacrament (2015)
Sieben Freunde wollen das Stadtleben hinter sich lassen und ein Wochenende voller Alkohol, Sex und Spaß zelebrieren. Doch ein plötzlich angesagter Sturm ruiniert die Pläne zum Zielort zu fahren und so stranden sie in Middle Spring einer kleinen Gemeinde in Texas mitten im Bible Belt, wo dessen Anwohner sie willkommen heißen und stets einen Platz am Tisch zur Grillsaison bereithalten. Doch als die Sieben bemerkten, dass sie in den Fängen religiöser Fanatiker sind und sie auf der Speisekarte ganz oben stehen, scheint jede Hoffnung aus dem Wahnsinn zu entkommen aussichtslos.
Regisseur „Shawn Ewert“ sein Spielfilmdebüt, zu dem er auch das Drehbuch schrieb, trägt den gleichnamigen Titel wie „Ti Wests´s“ „Sacrament“ aus dem Jahr 2013. Beide Titel sind im Independent Bereich einzuordnen und daher könnte es zu Verwechslungen kommen. Der Besprochene stammt aus dem Jahr 2015, und wurde im Vorfeld bei Genreliebhabern heiß erwartet, nach dem der Trailer einen neuen Underground Schocker andeuten ließ. Dann war es aber still um „Sacrament“ bis letztendlich das im Juni 2015 Release auf DVD auf den Markt gebracht wurde.
Die Umsetzung: „Sacrament“ ist anders als vom Trailer erwartet, dann doch nicht der neue Schocker, der mit extremer Gewalt, Ekelfaktor und Explizitheit trumpfte. Vielmehr legte man Wert auf die Story und die Message, was nicht heißen soll, dass man komplett auf Gore verzichtete. Denn die eine oder andere nette Gore Szene bekommt man zu sehen und das in feinster Handarbeit, fern von CGI. Gut gemachte Gedärm Szenen, die an die Kannibalen Abenteuer Filmchen aus Italien erinnern, gut gestaltete blutige Körperteile und auch die ein oder andere Gewaltspitze kann sich sehen lassen.
Alles aber sekundär, denn der Fokus liegt klar bei der Message die eine klare Aussage gegen religiösen Fanatismus deutlich macht. Auch wenn sich der Streifen etwas zieht, ist die Umsetzung für ein Filmdebüt im Independent Bereich gelungen, man sieht definitiv die Mühe, die man sich gemacht hat. Klar, wenn man an Kannibalismus, Hinterwäldler und Texas denkt, wird man sofort parallelen zu TCM ziehen, aber das tut der Sache kein Abbruch, denn im Gesamtpaket ist „Sacrament“ kreativ wie technisch gelungen.
Schauspielerisch bewegt sich der Film auf guten independent Niveau. Marilyn Burns bekannt aus TCM dürfte beim Genre Freund das bekannteste Gericht sein. Der Cast war aber stimmig und machte einen guten Job.
Subjektiv fand ich „Sacrament“ überraschend anders aber gelungen. Die Effekte waren gut, die Thematik nicht neu aber solide umgesetzt. War insgesamt nicht uninteressant.
Fazit:
Freunde von unbekannteren Independent Filmen mit etwas Blut, Kannibalismus und klarer Religionskritik können einen Blick riskieren. „Sacrament“ ist ein Horror Thriller, der nichts Neues zeigt, aber von seiner Umsetzung schon fesseln konnte.
Bewertung:
6,5 / 10 Punkte.