6
James Bond-Alternative im Sixties-Look, betörend schön und elegant gefilmt, aber leider auch zu klamottig. Cavill gefällt als Edel-Spion, wirkt aber doch zu gelackt und übertrieben künstlich. Die weibliche Hauptrolle nervt zusehends, passt einfach nicht hinein, Armie Hammer ist solala, austauschbar und zu blass. Sicher hat der Film einiges zu bieten: Cooler Look und Soundtrack, Ballereien, Verfolgungsjagden, Superbösewichte mit Weltherrschaftsambitionen, schwarzer Humor und exquisite Requisiten. Andererseits zu gelackt, zu sehr Mainstream, zu wenig wirklich böser Ritchie-Humor, ein unbefriedigendes Ende und eine schlechte Synchro. Als Agentenfilm-Parodie ganz nett anzusehen, aber zu spannungsarm und zu sehr auf Mainstream getrimmt.
8
Also Gemecker anderer Rezessionisten hin oder her, mir hat der Film sehr gut gefallen. Er liefert erstklassige Schauspieler - grandiose Kameraführung, Schnitt, Kostüme, Masken und Kulissen - fetzige Musik, die einen mitreißt - viel Action - eine Menge lustiger Szenen. Man merkt, dass hier mit viel Liebe zum Detail gearbeitet wurde und Feinheiten besonders hübsch herausgestellt werden. Mir gefällt der Streifen sogar besser als alle 007-James-Bond-Agentenfilme nach Golden Eye. Die Geschichte ist auch nicht dumm, zwar ist nicht alles wirklich neu, aber es sind doch einige nette Wendungen und Überraschungen eingebaut. Auch die Charaktere sind ordentlich portraitiert und haben alle ihr eigenes Profi mit Besonderheiten. Guy Ritchie ist ein Meister seines Werkes. Fazit: Einer der besten Filme des Jahres 2015 - Must-See für Fans von Agentenfilmen. (8/10)