Review

Wow, was für ein Film! Ich bin begeistert. Mermaids hats mir angetan.

Mermaids ist eine romantische Komödie mit einwenig Dramatik. Hauptsächlich ist er aber Komödie.

Es geht in Mermaids um die alleinerziehende Mutter Rachel, die 2 Töchter in die Welt gesetzt hat. Eines Tages hat sie ihr Mann einfach sitzen lassen und seitdem kümmert sie sich um Charlotte, gespielt von Winona Ryder, und Kate die von Christina Ricci verkörpert wird. Eines Tages lernt Rachel dann den sympatischen Lou kennen und startet eine Beziehung mit ihm. Wie auch ihre beiden Kinder leidet er unter der, ich nenne es mal Unsensibelität, von Rachel. Die Beziehung wird ganz schön auf die Probe gestellt. Charlotte hat ebenfalls so ihre Probleme mit Rachel. Sie befindet sich sowieso in einer pubertären Seelenkrise und rennt einfach von zu Hause weg. Lou gabelt sie dann bei einer wildfremden Familie wieder auf. Dann soll sie auf ihre kleine Schwester Kate aufpassen als ihre Mutter abends außer Haus ist und da konsumieren die beiden Alkohol, Charlotte trifft ihren Liebsten und schläft mit ihm, passt zwei Sekunden nicht auf die angetrunkene Kate, die übrigens noch ein kleines Kind ist, auf und da passiert es. Sie stürzt beim Steine sammeln in den Fluss und ertrinkt fast. Rachel ist richtig sauer und es gibt ordentlich Zoff.

Mermaids ist einfach saukomisch. Es gibt keine blöden Witze, sondern alle Gags kommen supergut rüber. Für mich ist Mermaids eins der Highlights des Komödiengenres. Ich mag ja auch sinnlose Komödien sehr, zu denen gehört Mermaids aber nicht. Der Film ist nicht anspruchslos aber auch nicht anspruchsvoll. Einfach eine romantische Komödie über die man herrlich lachen kann und die zusätzlich auch noch einbisschen gute Dramatik bietet. Mir hat er supergut gefallen, großartig.

Sehr zum Spaßfaktor trägt Winona Ryder als Charlotte bei. Sicher, Winona Ryder ist meine Lieblingsdarstellerin, doch Charlotte ist auch so die Person die mir am besten Gefallen hat, wobei die anderen mir auch sehr gefallen haben. Charlotte hat mich einfach am meisten zum Lachen gebracht. Erst mal ist da die Tatsache, dass sie zu Begiin eine strengläubige Christin ist. Rachel ist Jüdin und hätte wohl gern dass Charlotte ebenfalls eine ist. Doch Charlotte geht eigene Wege und glaubt an Gott. Dieser Glaube ist so stark, dass als sie ständig zu Gott spricht, in Gedanken. Man kann anfangs ihre Gedanken hören und die sind schon ziemlich lustig. Bitte lieber Gott mach das ich mich nicht verliebe und widerliche Dinge tue. Ich musste eigentlich immer wenn man Einblick in die Gedankenwelt von Charlotte bekommt lachen, da sind schon einige wirklich komische Klamotten. Sie ist außerdem so ehrfürchtig vor Gott, das sie als sie Joe, in den sie unsterblich verliebt ist, auf einem Kirchturm küsst, es als eine solch schlimme Sünde ansieht, dass sie fürchtet Gott würde sie schrecklich bestrafen und sie fastet dann so dolle bis sie umkippt weil sie nix mehr gegessen hat.
Es gibt da noch andere Sachen, viele Sachen über die ich lachen musste. Sie denkt die ganze Zeit sie ist schwanger, rennt dann zum Onkel Doktor, der dann allerdings feststellen muss das sie ja noch Jungfrau ist. Ich habe mich fast totgelacht. Sehr geil ist auch die Tatsache, dass Charlotte keine neuen Schuhe will, sondern lieber die ganze Zeit mit ihren "schicken" Gummistiefeln rumrennt. Mermaids ist wirklich superwitzig. Ach ich könnte tausend Sachen aufzählen die mich zum Lachen brachten.

Popsängerin Cher hat hier ebenfalls eine Rolle. Sie spielt Miss Flax, die Mutter. Auch sie trägt ordentlich zum Spaßfaktor bei. Sie hält Charlotte vor, sie solle doch nicht weglaufen und sich wie eine Erwachsene verhalten, dabei rennt sie selber ständig davon, denn nach jeder gescheiterten Beziehung, und das sind nicht wenige, zieht sie zusammen mit ihren Kindern in eine andere Stadt. Na, so kann man es auch machen. Jedenfalls ist das nicht gerade das was man nicht wegrennen nennt, oder?

Christina Ricci spielt ebenfalls mit. Hier ist sie noch ein kleines Kind, trotzdem erkennt man sie sofort. Es ist schon ziemlich geil sie schauspielern zu sehen als sie noch ein kleines Kind war. Man kennt sie ja nur aus Sleepy Hollow usw wo sie schon erwachsen war. Ähnlich war das auch bei Feuterteufel, wo Drew Berrymore noch ein Kind war. Das war auch sehr interessant.

Mermaids hat nicht nur viel Humor, sondern auch etwas was ihn ganz klar von fast allen Liebesfilmen absetzt. Hier gibts nicht die blöde Handlung, die es in fast jedem anderen Liebesfilm, und vor allem in den schnulzigen, gibt, 2 verlieben sich, alles ist schön, irgendwann gibts Probleme, vielleicht eine Trennung und am Ende kommen sie wieder zusammen und alle sind glücklich, Friede Freude Eierkuchen. Hier gibts mal eine andere Story und außerdem auch zwei Liebesgeschichten in einem, einmal die von Rachel und Lou und dann natürlich auch die von Charlotte und Joe.
Klischeebeladen ist Mermaids nicht.

Dramaturgisten kommen vielleicht nicht zu 100% auf ihre Kosten, aber es gibt auch Dramatik. Ab und zu und ganz besonders zum Schluss nimmt Mermaids einen ernsten Ton an. Da wirds einbisschen dramatisch. Regisseur Richard Benjamin hat ein gutes Gespür dafür bewiesen wo Humor unangebracht ist und dann wird es ernst, zum Beispiel als das Attentat auf JFK stattfindet oder als Kate fast ertrinkt. Der Großteil sind allerdings Szenen mit viel Humor.

Einbisschen gehts in Mermaids ja auch ums Erwachsen werden. Charlotte ist 18 und ist kräftig am Pubertieren. Mermaids spielt sich im Jahre 1963/64 ab und da war es wohl noch nicht so wie heute, dass 14-jährige schon wieder aus der Pubertät raus sind. Das war vielleicht einbisschen übertrieben, ist ja auch egal, jedenfalls macht Charlotte hier die ersten Erfahrungen mit Liebe, sie hat Stress mit ihrer Mutter, sie kriegt den ersten Kuss, den ersten Sex und hinterher gibts auch den ersten Liebeskummer.

Fazit: Mermaids ist ein richtig richtig geiler Film. Herrlich leicht, sehr schön und superwitzig, aber auch gelegentlich mal dramatisch. Eine wunderbare Liebeskomödie für die ganze Familie. Eigentlich ist Mermaids ein Film für jedermann. Eine unschnulzige Liebeskomödie, die man sich mal ansehen sollte. Es lohnt sich! Aus meiner Sicht wird der ganz schwer unterschätzt. Ich für meinen Teil war selten zufriedener mit einem Film.

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