Diese Leichtigkeit von Welt, diese Schwere von Herz. Wer kennt ihn nicht, den Punkt, an dem man von der unbedarften Jugend zum elendigen Ernst des Lebens übergeht. Und wem ist dann noch nicht aufgefallen, dass die so achtungsvoll betrachtete Erwachsenenwelt alles andere als respektabel ist, dass das vermeintlich infantile Verhalten doch kein Ende hat. Die fehlerhaften Persönlichkeiten der einst Gottgleichen werden transparent, zum Erschrecken. Bonjour Tristesse ist eine sehr leichtfüßige und unterhaltsame Aufarbeitung des Coming-of-age inklusive eines leicht kritischen Blicks auf die übersättigte Bourgeoisie.
Oh, ich mag diesen Film, aber sollte ich das? Denn vorsichtig, wir mögen diese unmöglichen Figuren und ihr gezuckertes Leben. Einem erfüllten, erfüllt mit aufregender Leere. Egal für wen, perfekt bleibt immer nur der Moment und dieser hat ein Ende, definitiv.
Die Rollen sind durchweg gut besetzt, die jungenhaft infantile Jean Seberg, ein weltgewandter Alt-Playboy David Niven und die naive Nymphe Mylène Demongeot. Herauszuheben ist aber vor allem die sehr präsente Deborah Kerr und grundlegend die interessante schwarz-weiß-Bild = negative Reflexion / bunt = positive Reflexion.