Ein Luxusliner ist in den riesigen Weltmeeren unterwegs, als er plötzlich von einem anderen mächtigen Boot gerammt wird. Von der riesigen Menschenmenge, die gerade Party beim Midnight-Dinner feiern, sterben fast alle - das Passagierschiff geht unter. Lediglich eine Handvoll Überlebende bleibt auf einem Rettungsboot zurück.
Als es wieder hell wird und die Gruppe die Hoffnung schon aufgegeben hat, ankert ein großes Schiff in ihrer Nähe und lässt die Treppe runter. In der Gewissheit, gerettet zu sein, bemerken die Überlebenden zu spät, dass sie auf dem Schiff, das sie gerammt hat, gestrandet sind. Obwohl das Schiff menschenleer ist, scheint eine ungeahnte Kraft dieses Schiff zu steuern - bis bald die ersten Todesopfer durch "technische Mängel" zu verbuchen sind. Welche Macht steckt dahinter?
Zuallerst möchte ich mal erwähnen, dass diesem ganz passablen Horrorfilm eine richtig dreckige, gorige Szene fehlt, bei der die Kamera minutenlang volle Pulle draufhält - denn dadurch wäre dieser Streifen vermutlich auf der 131er-Liste gelandet, wodurch er mehr Aufmerksamkeit bekommen hätte. Neben den üblichen Beschlagnahme-Gurken hätte "Deathship" (so der Original-Titel) ein gutes Bild abgegeben. Aber so kommt er gerade mal ofdb-mäßig auf 104 Bewertungen...
Die Story ist natürlich reiner Käse, von einer vierstelligen Anzahl an Passagieren überlebt natürlich der Kapitän (George Kennedy) und sein höchster Unteroffizier (Richard "ich habe Rambo ausgebildet" Crenna) mitsamt seiner vierköpfigen Familie. Hinzugesellt sich noch ein Liebespaar und eine alte Dame.
Trotz der schwachen Ausgangsstory weiß der Film mit seinen Mitteln zu überzeugen. Das Geisterschiff war 1980, also im Erstehungsjahr, schon alt und rostig. Knapp dreißig Jahre später wirkt der Look dieser herrlichen Location irgendwie noch düsterer und dreckiger. Gepaart mit der musikalischen 80er-Jahre-Schizzo-Untermalung baut dieser Film eine sehr bedrohliche Grundstimmung auf, während das Bild zwischen Handlung und Maschinen hin- und herwechselt und die riesigen Kolben im Maschinenraum stur vor sich hin walzen. Herrlich.
Auf dem Geisterschiff erstmal angekommen, hat der Film neben diversen Hängern einige richtig spannende Passagen zu bieten - und was noch genialer ist, "Das Todesschiff" vermag an manchen Stellen auch hartgesottene Zuschauer zu verstören. Dazu zählt neben der Location dann auch die wahre Hintergrundgeschichte, die zwar irgendwie meschugge daherkommt, aber dennoch immer wieder zieht...
Mit Special Effects kann man natürlich nicht rechnen, der Crash am Anfang wird nur angedeutet (es gibt also kein Schmankerl á la "Poseidon") und auch blutige Szenen sind sehr rar gesät.
Wem dies nichts ausmacht, wird mit dem Oldschool-Horror sicher seine Freude haben. Kein Meisterwerk, aber ein guter Genre-Vertreter seiner Zeit.
8/10