Review

Staffel 1 - 7,5/10

Staffel 1

Zombie wider Willen

"iZombie" ist alles andere als nur eine Teenieserie mit Zombies. Ehrlich gesagt ist das Ding kaum Teenieserie. Selbst wenn der gleiche Fernsehsender dahintersteht, hinkt der Vergleich mit "Vampire Diaries" oder "Riverdale". Viel mehr werden Erinnerungen an "CSI", "Veronica Mars" oder "True Blood" wach, nur eben mit der schönen Hülle, die alle The CW-Shows innehaben.

Es geht um die angehende Ärztin Olivia Moore, die auf einer Bootsparty-gone-wrong mit dem Zombievirus infiziert wurde. Außer einer plötzlich bleichen Haut, platinblonden Haaren und dem Hunger auf Gehirne, hat sich auf den ersten Blick dadurch allerdings gar nicht allzu viel geändert, sodass sie praktischerweise ihren Job Richtung Pathologie verlegt, wo der Zugang zu frischen "Brains" am leichtesten ist. Mit dieser neuen Nahrungsquelle hilft die ansehnliche Zombiene polizeilichen Ermittlungen, da die Hirne ihr Visionen und Wissen (und sogar Charaktereigenschaften!) der Toten übertragen!

Was etwas bizarr und blöd klingt, ist in der Umsetzung aber wirklich gelungen. Frisch, frech, ein solider Mix. Man merkt die Comicursprünge und die cleveren Köpfe dahinter.

Was ist klasse?
+ Hauptdarstellerin Rose McIver ist süß, variabel, hübsch und sehr schlagfertig. Sie passt grandios in die Rolle. Eine echte Entdeckung!
+ Nebenfiguren wie Ravi sind super Sympathieträger
+ es gibt überraschend blutige Spitzen
+ durchgehende Storyfäden halten bei der Stange
+ jede Woche eine "neue" Liv
+ zum Teil recht reife Themen
+ viele popkulturelle Anspielungen
+ solide geschrieben
+ aktuelle Pophits
+ hochwertiger Look
+ verlässliche Unterhaltung
+ hübsche Schauspieler/innen
+ unterläuft oft genug Erwartungen, überrascht positiv
+ neue Herangehensweise an das Zombiegenre
+ sonnige, lockere Attitüde
+ einfach zu gucken, Tempo geht gut nach vorne
+ Seattle wirkt frisch als Schauplatz
+ viele lässige One Liner, genug Wortwitz
+ comicartige Überblenden
+ nette "Kochmontagen"... mit Hirn
+ Tendenz zeigt nach oben, die Serie steigert sich
+ starke Frauenfiguren
+ weniger Klischees als man meint

Woran könnte noch gearbeitet werden?
- nahezu alle Menschen (und Zombies) sind zu hübsch, jung, glatt. Typisch The CW.
- nicht jeder "Fall der Woche" ist durchgehend interessant, manchmal "Malen nach Zahlen"
- folgt doch einigen ausgetreten Pfaden und Klischees
- etwas kitschige "Lovestories"
- teilweise vorhersehbar, etwas repetitiv
- Major ist weder gut gezeichnet noch gut gespielt
- vieles wirkt bekannt, altbacken

Fazit: wie ein hübscher Mix aus "Santa Clarita Diet" und "Dexter". Liv Moore folgt man gerne auf ihren untoten Pfaden und Ermittlungen. "iZombie" ist jugendlich, spritzig und dunkler, blutiger und gleichzeitig weitaus erwachsener, als man es von einer The CW-Serie erwarten würde. Fast Food mit Substanz und Köpfchen. Staffel 1 ist kurzweilige Unterhaltung. Nicht super tiefgehend, aber lebendig genug um Hunger auf Mehr zu machen! (7,5/10)

Details