Review

Soviel vorweg - auch der zweite Teil der ZDF-samstagsabendkrimireihe "Friesland" macht Spaß und bietet launige, zum Teil auch friesisch herbe Krimiunterhaltung mit liebenswerten Charakteren, die jetzt in der Fortsetzung weiter entfaltet werden können.

Diesmal geht es um eine Reihe von Familiengeheimnissen, von den berühmten "Leichen im Keller", die es auch im beschaulichen Leer im Nordwesten unserer Republik gibt.

Alles beginnt damit, dass die Apothekerin Insa Scherzinger die Leiche Felix Bilstedts findet, dem Türsteher einer im Ort ansessigen Großraumdisco. Bei ihren Untersuchungen finden die beiden Polizisten Süher und Jens heraus, dass es in Bilstedts Elöternhaus große Spannungen gibt und dass der ermordete Türsteher über zuviel Geld verfügte, als er eigentlich bei seinem Job verdienen sollte. Hat Bilstedt durch Drogengeschäfte sich etwas dazuverdient?
Auch Sühers Vater hat Probleme, er bekommt Besuch von zwei Schlägern aus Hamburg, die ihn beschuldigen, vor langer Zeit sie als Drogenkurier betrogen zu haben. Zusammengeschlagen und nur knapp einem Brand entgangen macht der Vater seiner Tochter im Krankenhaus ein überraschendes Geständnis.
Als ob die beiden nicht genug Probleme hätten, bekommen sie wieder Stress mit dem Kripobeamten Brockhorst aus Wilhelmshaven. Schließlich haben sich beide auch auf den Posten des Dienststellenleiters beworben, was immer wieder zu vergnüglichen Wortgefechten führt.

War der erste Frieslandkrimi schon gut, kann die Fortsetzung dieses gute Niveau halten und sogar etwas ausbauen. Wie schon im ersten Teil können nahezu alle Figuren (und die sie verkörpernden Schauspieler) überzeugen. Florian Lukas und Sophie Dal ergänzen sich nicht nur in ihren Rollen prächtig. Holöger Stockhaus, der die Rolle des kiffenden Bestatters von Matthias Matschke übernommen hat, lässt einen schnell vergessen, das er im ersten Teil nicht dabei war.  Theresa Underberg (als Apothekerin) und Felix Vörtler (als Kripobeamter) sowie Tayfun Bademsoy (als Sühers Vater) komplettieren die gut aufgelegte Schauspielerriege. Aber auch die Nebenrollen (allen voran die Bösewichter aus Hamburg) sind mehr als gut besetzt.

Drehbuch und Regie fangen viel Lokalkolorit ein, wenngleich der ein oder andere weitere Drehort in Leer und Umgebung hinzukommen dürfte.

Man freut sich auf weitere Fortsetzungen und hofft auf einen möglichst langen Atem von allen Beteiligten.

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