Frau wird vergewaltigt und findet Zuflucht bei einem perversen Fotographen, der seine Obsessionen an ihr auslebt...
Schon interessant, wie weit die Meinungen über diesen angeblichen Kultfilm bei der IMDB und der OFDB doch auseinander gehen (Stand heutiges Datum). Abseits davon findet man im Internet kaum Infos zu "Blue Movie" und wenn man das Werk gesehen hat, dann hat das auch so seinen Grund...
Dieser vor allem gegen Ende auf Provokation getrimmte Streifen stellt eine Mischung aus Drama, Kammerspiel und Psychothriller dar. Die Spielzeit wirkt nicht selten überdehnt. "Blue Movie" ist langsam inszeniert und geizt ewig mit echten Schocks. Wer einen gewissen 70er-Chic als kultig erachtet, der wird vielleicht auch in gewisse bildliche Symboliken was reininterpretieren können, wobei es Regisseur Alberto Cavallone bei den üblichen Spielzeugpüppchen belässt und keine tiefergehenden Erklärungen dazu liefert.
Dann gibt es Archive Footage von einem Mann, der sich selbst verbrennt. Das ist natürlich ein echter Schlag in die Magengrube, macht den Film jedoch nicht besser. Am Ende schmiert sich eine Frau am nackten Körper mit Dreck ein während die Bilder von echten Kriegsopfern gezeigt werden. Das Ganze wirkt jedoch eher hirnverbrannt anstatt künstlerisch, aber jedem das Seine...
Ansonsten ist "Blue Movie" enttäuschend inhaltsleer, wenn nicht gar ziemlich platt. Durchweg gut fotographiert, aber ohne wirklichen künstlerischen Nährwert. Eher pseudo-provokativ als ein echter Sicko. Passabel anzuschauen, aber eben nicht mehr. 5 von 10 Punkten.