Barney Oldfield's Race for a Life (1913)

Wenn es zu dieser Zeit schon den Begriff Trashfilm gegeben hätte, würde man unter Umständen Barney Oldfield's Race for a Life dazuzählen müssen.

Dass man bei einem One-Reeler wesentlich mehr und auch intelligentere Handlung unterbringen konnte, beweißt zum Beispiel der Zeitgenosse Sennetts D.W. Griffith, der in den 10-15 Minuten, die bei einer Filmrolle zur Verfügung standen, zum Teil recht komplexe Handlungsstränge entwickeln konnte. Aber worum geht es in diesem Film?

Ein Mann spricht zu Beginn eine Frau an, beide verlieben sich ineinander. Dann muss er noch einmal kurz fort. Dieses nutzt ein Schurke aus, der sich an die Frau heranmacht. Als diese auf seine Avancen nicht anspringt, überwältigt er sie mit zwei Kumpanen, um sie dann auf einem nahen Schienstrang festzubinden. Die Bösewichter entführen eine Lokomotive, um die arme Frau zu überfahren. Als der Mann von der misslichen Lage seiner Geliebten erfährt, bittet er den bekannten Rennfahrer Barney Oldfield um Hilfe. Dieser liefert sich ein Wettrennen mit der herannahenden Lokomotive. Es gelingt beiden die Frau zu befreien. Darüber ist nun aber der Schurke so erbost, dass er zuerst sieben auf einer Draisine sich nähernde Polizisten erschießt, bevor er mit einer Kugel seinem eigenen  Leben ein Ende setzt.

Die Handlung dieses kurzen Films ist voller logischer Brüche und  kann an keiner Stelle überzeugen. Wahrscheinlich ist der Film auch als Hommage an den damals sehr bekannten und auch populären Rennfahrer Barney Oldfield zu verstehen. Dieser kann in einem kurzen Abschnitt des Films seine Fahrkünste beweisen, was filmtechnisch nicht so einfach ist, haben wir hier noch keine beweglichen Kameras. Trotzdem hätte Oldfield für seinen Film eine etwas bessere Handlung verdient gehabt, die die einzelnen Handlungschritte sinnig motiviert.

Mach Sennett zeichnet sich hier nicht nur als Hauptdarsteller, sondern  auch als Produzent und Regisseur dieses Streifens aus. In gewisser Weise kann noch Ford Sterling als Bösewicht überzeugen (aber Bösewichter sind seit je her dannkbare Rollen).