Der Freizeitveranstalter Delos offeriert den amerikanischen Bürgern, die vom eintönigen American Way of Life die Nase voll haben, Reisen in die Vergangenheit. Besucht werden können das alte Rom, ein Rom der Dekadenz; das Mittelalter, wo man mit Frauen ebensogut umzugehen wusste wie mit dem Schwert; der Wilde Westen, die Zeit rauhbeiniger Abenteurer und Pioniere. Diese drei Erholungsparadiese hat Delos irgendwo in den Staaten nachbauen lassen, ein gigantischer Vergnügungspark à la Disneyland, bevölkert von Robotern, die von normalen Sterblichen nur anhand ihrer Hände unterschieden werden können, und die Bevölkerung der jeweiligen Epoche darzustellen haben. Zwei Amerikaner haben sich für den Wilden Westen, die sogenannte Westworld entschieden und alles läuft ganz prächtig. Man kann töten, ohne Gefahr zu laufen, von den Robotern umgelegt zu werden, den die sind nicht in der Lage auf Menschen zu schiessen, können lediglich Gäste provozieren, zum Kampf herausfordern. Doch da drehen plötzlich die Roboter durch, alle elektronischen Sicherungen versagen, die Roboter schlagen zurück, mit aller Gewalt, aus dem Ferientraumland wird ein Albtraumland.
Eine schärfere Kritik an der Vergnügungssucht der amerikanischen High-Society kann man sich wohl kaum noch vorstellen, der Film soll ohne Zweifel zum Nachdenken anregen, und das tut er auch. Ansonsten ist "Westworld" sehr professionell realisiert worden, die Locations sind perfekt, die Atmosphäre stimmt. Ueberzeugen können auch die Schauspieler, Yul Brynner als amoklaufender Revolverheld-Roboter ist fantastisch. Ein grossartiger Streifen, im letzten Drittel atemberaubend spannend und echt wert, das man ihn sich ansieht.