Review

Crazy Murder
Ein geisteskranker Obdachloser beginnt eine tödliche Tour auf den Straßen von New York City...

Die beiden Regisseure Doug Gerber und Caleb Pennypacker ihr Filmdebüt sollte so richtig in die Magengrube hauen, so macht dieses Underground Cinema Werk zumindest den Eindruck. Ganz nach dem Motto, irgendwie muss doch noch der letzte Rest aus der Tube der Provokation und Tabubrüchen rauszudrücken sein. Ob es geklappt hat? Das liegt bekanntlich im Auge des Betrachters.

Die Story, ja wo ist die den eigentlich? Diese hatte an dem Tag vermutlich frei und so darf sich der Zuschauer mit einer Aneinanderreihung von sogenannten Momentaufnahmen zufriedengeben, genauer Momentaufnahmen aus dem Leben oder besser Existenz eines psychisch kranken Obdachlosen. Dieser mach nämlich so eine Art Sightseeing Tour durch New York City und dreht mit jedem anbrechenden Tag etwas mehr durch. Da verziert man sich und die Straßen z.B. mit Exkrementen, ja das Erbrochene, das Pipi und Kot Gemisch darf auch nicht fehlen. Sonst wühlt man etwas im Müll und im Dreck und um den munteren Treiben natürlich noch den Charakter eines Horrorfilms zu geben, wird natürlich auch gemordet und braucht so auf Gore Szenen nicht zu verzichten. Zack und fertig ist der neue Skandalfilm!

Große Klasse und Stumpfsinn lässt grüßen! Sorry, aber was sollte das? Irgendwann durchläuft auch ein Filmgenre eine Art Evolution und man entwickelt sich durch Innovation weiter. Hier nicht. Zeigen große Vorbilder wie z.B. Phil Stevens, wie man es richtig macht, in dem man alte Elemente durch neue ersetzt ohne das Fundament zu zerstören, siehe "Flowers" oder "Lung II", oder ein anderes Beispiel Jimmy ScreamerClauz, der mit "Where the Dead Go to Die" oder "When Black Birds Fly", dem Genre völlig neue Elemente schenkte. Ganz klar sollte man auch Marcus Koch nennen, der zuletzt in "American Guinea Pig: Bloodshock" eine sensationell interessante Arbeit hingelegt hat. Von all dem genannten ist Crazy Murder leider weit weit entfernt. Krankes und ekliges Zeug gerne, aber bitte im Sinne der Kunst.

Hat dieser durchaus kontroverse Streifen auch etwas Positives? Ja tatsächlich hat er da etwas. Die technische Umsetzung ist für das minimale Budget, das zu Verfügung stand, recht ordentlich und auch die Gore und Ekel Effekte können sich sehen lassen. Zwar hat das Genre hier auch schon Besseres gesehen, aber okay. Eine Atmosphäre kann man auch leicht wahrnehmen, auch wenn sie nicht sehr dicht ist.

Schauspielerisch kann der Film dann richtig Punkten. Kevin Kenny in der Rolle des obdachlosen Killers macht seinen Job übelst authentisch.

Ne, irgendwie konnte mich der Streifen nicht überzeugen. Ich brauche wenigstens eine kleine Handlung oder noch besser, wenn diese noch mit Kunst und Philosophie beseelt ist, dass das Hirn auch was zu arbeiten hat. Das hier war leider Murks. Ein Film ganz klar weit entfernt vom schillernden Mainstream Kino, aber auch bei Genre Fans wird er es schwer haben.

Fazit:
Crazy Murder ist ein kontroverser Underground Streifen der versucht durch provokante Gewalt und Ekel Szenen, sich einen Platz im Cinema Extreme Olymp zu sichern. Dieses wird aber nur teilweise klappen, da hier einiges fehlt, um anspruchsvolle Zuschauer zu verwöhnen.

Bewertung:
3,5 / 10 Punkte.

Details
Ähnliche Filme