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"How to catch a Monster" ist eine Mockumentary von und mit dem real existierenden Regisseur Adam Green (z.B. "Hatchet" 2006) über einen geheimnisvollen älteren Mann, der steif und fest behauptet, Kontakt zu echten Monstern zu haben, die unterirdisch in einem Nationalpark außerhalb von Los Angeles leben. In Erwartung sensationeller Aufnahmen richten Green und sein Team die Kameras alsbald auf ein unscheinbares Erdloch und harren der Dinge, die da kommen...

Ausharren muss übrigens auch der Zuschauer. Die Idee Greens "ich drehe einen Film darüber, wie ich einen Film über vermeintlich reale Monster drehe" ist grundsätzlich recht originell, nur leider geht ein Großteil der Laufzeit für die Produktionsentwicklung drauf. So bespricht sich Green ausgiebig mit seinem Kameramann und anderen Vertretern der Produktionsfirma ArieScope Pictues. Es folgen Interviews mit dem älteren Herrn (gespielt von Ray Wise) und der Besuch einer Horror Convention. Was wir im Endeffekt zu sehen bekommen, ist weniger die fertig ausgearbeitete Fake-Doku, als vielmehr das Rohmaterial und die Outtakes. Aus diesem Grund ist "how to..." leider recht geschwätzig geworden. Spannung versprechen lediglich die vermeintlich echten Nachtaufnahmen aus dem Monsterwald. Hier hält sich der eher für groben Horror bekannte Green erstaunlicherweise sehr zurück. Die Nahaufnahme einer Monsterfratze bleibt in den ersten zwei Filmdritteln so ziemlich das einzige nennenswerte Highlight für die Horror-Fraktion. Im Schlussdrittel schaltet der Film zwar einen Gang höher, aber die Handbremse bleibt angezogen. In Summe haben die Monster in "how to catch a Monster" einfach viel zu wenig Screentime.  

Immerhin wird die Story um den alten Mann interessant weiterentwickelt. Der scheint es nämlich mit der Wahrheit nicht so genau zu nehmen und verstrickt sich immer mehr in Widersprüche bezüglich seiner Verbindung zu der Monster-Unterwelt. Leider enttäuscht dann wieder die Auflösung der Geschichte. Zwar gibt es einen inhaltlichen Twist, doch macht sich Green nicht die Mühe, offene Fragen zu beantworten. Die betont lässigen Cameos einiger Stars wie Tom Holland, Mick Garris und Kane Hodder unterstreichen zwar die Glaubwürdigkeit der Mockumentary, können den insgesamt zu dialoglastigen Film dann aber auch nicht retten. Dank netter "behind the scenes" Einblicke in die Filmwelt eines Independent Studios weiß er aber einigermaßen zu unterhalten. Im Abspann wird der Film vollmundig der künstlerischen Arbeit des Zeichners Alex Pardee gewidmet. Wer mal die Google Bildersuche bemüht, wird nach Sichtung des Films schnell feststellen, dass er den umfangreichen und fantasievollen Zeichnungen des Künstlers nur wenig gerecht wird.  
Erwähnen muss ich unbedingt noch die misslungene deutsche Synchronisation. Damit sind ausnahmsweise nicht die Sprecher gemeint. Die machen ihre Sache gut. Was den Film aber atmosphärisch ruiniert, ist der Mangel an Geräuschen und die fehlende Anpassung der Dialoge an die Umgebung. In geschlossen Räumen, auf offener Straße oder in der großen Convention-Halle klingen die Stimmen verstörenderweise jeweils gleich. Die Szenen im Wald werden zwar mit dem Zirpen von Grillen untermalt; Trittgeräusche auf Laub oder das Zuschlagen einer Autotür waren aber wohl wieder entbehrlich. Das hält neben den oben genannten Unzulänglichkeiten den Zuschauer natürlich zusätzlich auf Abstand. 
Fazit: "how to waste your time" , bescheidene Umsetzung einer guten Grundidee 04/10 Punkte 

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