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Wenn auf dem Cover ein „Uwe Boll präsentiert“ prangt, zuckt man als halbwegs erfahrener Filmfreund ein wenig zusammen, doch anderweitig sollte Regiedebütanten grundlegend eine Chance eingeräumt werden. Autor und Regisseur Francesco Picone kreierte aus seinem eigenen gleichnamigen Kurzfilm ein abendfüllendes Werk, welches in vielen Belangen schlicht austauschbar daherkommt.

Nach einer verheerenden Seuche sind Menschen zu Zombies mutiert. Die schwangere Alice schlägt sich mit zwei männlichen Begleitern durch, während Major Rooker eine entflohene Patientin sucht. Als die Parteien aufeinander treffen, ist Ärger vorprogrammiert…

Mal wieder das Thema der Bestie Mensch innerhalb eines Katastrophenszenarios. Diese wird repräsentiert vom rücksichtslosen Rooker und seinem stillen Kompagnon, welche den dritten im Bunde aufgrund eines Fehlers schwer verletzt im Wald zurücklassen und zur Belustigung auch Kinder an Zombies verfüttern. Beim zweiten Handlungsstrang folgen wir dem Trio bei ziellosen Fahrten durch verwaiste Landstriche, in denen ab und an Infizierte aufkreuzen, bis eine Radioübertragung Hoffnung auf eine rettende Insel gibt.

Leider behaken sich die beiden Handlungsstränge eklatant und es will schlicht kein runder Erzählfluss aufkommen, zumal die Figurenzeichnungen schwach ausfallen und auch nicht durch platte Philosophien kaschiert werden können. Die Schwangere als symbolische Hoffnungsträgerin der Menschheit bringt zu wenig Eigeninitiative mit, während die Zombies phasenweise komplett abtauchen und auch die sadistischen Einzelaktionen Rookers ergeben nur selten Sinn, außer diesen möglichst bösartig dastehen zu lassen.

Bei den Mutierten handelt es sich indes um recht flinke Gesellen, die sich auch mal relativ lautlos nähern können. Allerdings ist das Make-up sprichwörtlich überladen ausgefallen, denn zentimeterdicke Latexstreifen bedeuten nicht gleichzeitig furchteinflössende Gesichter.
Angedeutete Fressszenen fallen relativ harmlos aus, blutige Einschüsse muss man sich eher vorstellen, so dass handgemachte Einlagen wie Bein ab, Hand ab und Kehlenschnitt immerhin ein wenig Gore einbinden.

Ansonsten geht das Treiben eher gemächlich vonstatten, spannende Höhepunkte oder einen mitreißenden Showdown sucht man vergebens, vor allem fehlt es an Konfrontationen, denn phasenweise tapern die Figuren regelrecht ziellos und nicht sonderlich motiviert durch die austauschbaren Kulissen.
Technisch betrachtet kein schlechtes Debüt, inhaltlich ein eher kraftloses Unterfangen.
3,5 von 10

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