"Freddys New Nightmare" ist einer der Filme, zu den man den (in Amerika) viel benutzten Spruch sagen kann: "This Film doesn't work!".
Irgendwie funktioniert hier das ganze nicht so, wie Wes Craven sich das wohl ausgedacht hatte. Obwohl ich mich mit dem Drehbuch und der Idee, die dahinter steht, schon anfreunden konnte und mir sicher bin, dass das auch eine Menge Potenzial gehabt hätte, aber irgendwie klappt's halt nicht und genau kann ich auch nicht sagen, woran das liegt.
Da wäre vielleicht erstmal die Spannung, die hier latent nicht vorhanden ist. Freddy kriegt man sehr selten zu sehen und ansonsten darf man immer Heather und ihrem Sohn (der wieder mal wie einer vom Titelbild der Kellockspackung aussieht) "bewundern", wie ihr Leben immer mehr von Freddy zerstört wird. Nun ja, das ist zwar nicht langweilig, aber auch nicht sonderlich aufregend. Es passiert einfach zu wenig! Die vielen Anspielungen an die anderen Nightmare Teile und die Filmindustrie in Hollywood sind zwar ganz lustig (allerdings nur für welche, die etwas Ahnung von den Themen haben), aber das reicht eben nicht, um das Interesse dauerhaft aufrecht zu erhalten. Und für einen so genannten Horrorfilm ist das sowieso viel zu wenig...
Dazu kommt noch, dass die Hauptdarstellerin nicht glaubwürdig spielt, vielmehr sieht sie die ganze Zeit noch viel zu gestylt und nicht wirklich innerlich kaputt aus, als das man ihr die Rolle abnehmen könnte. Freddy selbst hat einen neuen Look verpasst bekommen, den man nun gut finden kann oder nicht. Die Idee mit dem Mantel ist zwar meiner Meinung nach ganz brauchbar, aber die glänzende Lederhose (die man Gott sei Dank nicht allzu oft sieht) hätte man stecken lassen können. Und das Gesicht....Idee gut, Ausführung schlecht. So sieht es in vielen Szenen aufgrund der Beleuchtung viel zu sehr nach Plaste und Latex als nach echten verbrannten Fleisch und Muskeln aus. Zu der billigen Plastehand sag ich lieber nichts....
Was man dem Film zu Gute halten kann ist, dass Freddy wieder düsterer als in den anderen Filmen daherkommt und nicht mehr eine krasse Überzeichnung seiner Selbst ist. Aber das reicht eben nicht.
Den Filmgenuss trüben nämlich nicht nur das latente Fehlen von Spannung, sondern auch die grottenschlechten Spezialeffekte sowie ein seltsames Finale in Freddys eigener Welt, die stark nach Pappe und Studiokulisse aussieht und so gar nicht in den Rest des Filmes passen will...
Alles in allem sollte man diesen Film nur ansehen, wenn man die anderen Nightmare Teile kennt und sich für das Leben in Hollywood interessiert (darüber erfährt man nämlich einiges). Allen anderen sei abgeraten, da die Einschlafgefahr doch zu hoch ist.
6/10