Review

"Cannibal Detour" ist schlicht und ergreifend eine billige Kopie von Wes Cravens "The Hills have Eyes". Steven Grabovski und Steve Taylor füllen hier so ziemlich alle Funktionen aus. Beide produzierten diesen billigen Slasher, fungierten als Drehbuchautoren, Kameramänner und Taylor übernahm auch noch die Regie. Man muss den Beiden lassen, dass sie nur ein Nichts an Budget hatten, trotzdem fragt man sich in den ersten Minuten ob Taylor und Grabovski beim Schreiben des Drehbuchs ganz Herr ihrer Sinne waren. Da der B, sowie der C-Markt im Moment mächtig boomt und fast jeder Beitrag seine Direct To DVD Auswertung findet, egal wie schlecht er auch ist, blieb dies auch "Cannibal Detour" nicht verwährt. Der Titel wurde mit "Hell´s Highway - In der Wüste lauert der Tod" eingedeutscht.

Sie waren auf einer wilden Party, doch nun steht der Heimweg durch die endlose Wüste für die sieben feierwütigen Teens (Ashley Elizabeth, Aaron Baur, Brent Taylor, Jill Jacobs, Kelsey Wedeen, Jessica Osfar und Ryan De´Rouen) an. Mit einem großen Wohnmobil macht man sich auf den Weg, doch wegen einer Drogenfarm schlagen die Kids einen Umweg an. Die Warnungen eines Tankstellenbesitzers werden ignoriert und man begibt sich in die Nähe alter Minen. Doch dort hausen blutrünstige Kannibalen, denen das viele Frischfleisch gerade recht kommt. Bald bleibt man mit dem Wohnmobil liegen und in der Nacht schlagen die mutierten Bergbewohner gnadenlos zu.

Taylor und Grabovski klauen hier was das Zeug hält, sogar ganze Szenen übernimmt man aus Cravens Vorbild. Doch dies ist noch lange nicht das größte Manko dieser Billigproduktion. Wenn man schon klaut, sollte man gut klauen und man hätte auch aus dieser Kopie mehr machen können. Dank des Budgets wäre man um die grottenschlechten, sowie nervigen Darsteller nicht herum gekommen, aber ihnen dann noch solch dämliche Phrasen in den Mund zu legen, wäre nicht nötig gewesen. "Jo, Alter, Wichser, Titten" sind die vier Hauptworte des Films und in fast jedem Satz, kommt Eines, oder auch alle Wörter gleichzeitig vor. Jeder nüchterne Mensch, der ein bisschen was in der Birne hat, hätte daraus bessere Dialoge machen können. Das Klischee mit den Teens ist schon ausgelutscht genug, hätte ich aber noch gelten lassen, wären diese doofen Dialoge nicht gewesen. Hier hatte man durchaus ein zumindest durchschnittliches Plagiat entwerfen können, aber hiermit kann selbst der Slasherfan nicht mehr viel anfangen.

Auch braucht der Film gute vierzig Minuten um in Fahrt zu kommen. Vorher fährt man durch die Wüste, nervt den Zuschauer mit diesem Gesabbel, erhält die Warnung vom verrückten Tankwart und setzt dann das schicke Wohnmobil wortwörtlich in den Sand. Natürlich trennt man sich dann erstmal fleissig. Einer rennt zur Tanke zurück, ein Liebespärchen klettert in den Bergen herum, um ein Netz zu erhalten und der Rest nimmt ein Sonnenbad. Und dann endlich dürfen mal die Kannibalen auftauchen. Für ein gescheites Make up hat wohl die Kohle nicht mehr gereicht, daher tragen die Mutierten nur lumpige Klamotten und man hat ihnen überdimensionale Augenbrauen und Bärte angeklebt. Sieht eigentlich lächerlich aus, doch sie machen den Teens ganz schon Feuer unterm Hintern und die wenigen Goreeffekte sind gar nicht mal übel geworden. Mit einem Riesenhaken und Fallen eröffnen sie die blutige Jagd. Gegen den Rest des Films ist die Kulisse recht professionel in Szene gesetzt. Es wurde wirklich in der Einöde gedreht, sowie in Grotten oder alten Bauten. Taylor findet hier einige wirklich hübsche, sowie unheimliche Bilder. Der Score dagegen ist höchstens Standard.

Ein kleines Dialogschmankerl:

Loopz: Hier geh ich nicht lang.
Tara: Und warum bitte nicht ?
Loopz: Weil´s hier nach Scheisse stinkt

Die Darsteller, sowie nervigen Dialoge, treiben sogar den Slasherfan in den Wahnsinn. Jedoch ist die Kulisse gut gelungen, auch die recht blutigen Morde können sich sehen lassen. Die zweite Halbzeit weiss einigermaßen zu unterhalten, aber vorher ist es totlangweilig. Insgesamt nur unterdurchschnittlich.

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