Der Roman „I Am Legend“ von Richard Matheson wurde mehrfach verfilmt, Vincent Price spielt die Hauptrolle in dieser ersten Bewegtbildversion.
Dr. Robert Morgan hat überlebt. Eine globale Seuche hat die Menschheit dahingerafft, doch alleine ist er nicht. Manche der Verstorbenen sind wiederauferstanden und wandeln des Nachts umher. So wird auch Morgans Haus regelmäßig belagert, doch seit nunmehr drei Jahren erwehrt er sich der Angriffe. Dabei begibt er sich tagsüber auf die Suche nach diesen Kreaturen, um sich ihrer zu entledigen.
In diesem Grundszenario verbringt die von Sidney Salkow und Ubaldo Ragona inszenierte Dystopie einiges an Zeit – und das ist auch gut so. Während Price aus dem Off seine Gedanken ausformuliert, stromert sein Dr. Morgan durch die verwaiste Stadt, in der kein Leben mehr zu herrschen scheint. Leichen liegen herum, die reduzierte Geräuschkulisse sorgt mit den Bildern für eine gewisse Beklemmung. Ist „The Last Man on Earth“ auch kein hochbudgetierter Streifen (gedreht wurde in Italien), so schafft er mit seinen Mitteln doch eine ausreichende Atmosphäre. Dafür muss man sich mit manch günstiger Ausstattung zufrieden geben, sei es das Labor, die einfach gehaltenen Außenszenerien oder der Hergang der Pandemie selbst.
Eine lange Rückblende erzählt, wie es zu dem aktuellen Zustand gekommen ist, auch hierfür nimmt man sich einiges an Zeit. Der Aufbau ist überhaupt gemächlich, spiegelt aber eben auch den Stillstand dieser Welt wider, bevor gegen Ende noch etwas Schwung in die Bude kommt. Dabei etabliert der Film hier auch eine weitere Gesellschaft, die wiederum zwischen Morgan und den Untoten existiert, setzt das alles aber recht oberflächlich in Relation zueinander. Sozial komplex ist das Ganze nicht, auch wenn es das fraglos hergeben würde, aber es gibt dem Szenario immerhin noch einen netten Dreh mit auf den Weg.
Abweichungen von der Romanvorlage sind vorhanden, für die Umsetzung funktionieren diese aber gut. Mit Price hat man einen charismatischen Darsteller parat, der den Film über weite Strecken alleine tragen muss. Das schafft er, wenn er auch für die verstrichene Zeit zu aufgeräumt und ordentlich wirkt. Weiterhin auch emotional untertourig, denn die Spuren, die so ein Leben hinterlassen, brechen sich zu selten Bahn. Der Rest des Ensembles muss sich dem unterordnen, Ausfälle gibt es letztlich keine. Alles ist zweckdienlich konstruiert, dramaturgisch etwas flach gehalten, aber der Streifen lebt nun mal von seiner Atmosphäre und der Umwelt, in der er sich bewegt. Und da macht er immer noch Spaß.