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Und wieder eine Romantic Comedy Variante, die man schon etliche male bedeutend besser gesehen hat. Einige nette Gags, halbwegs sympathische Hauptdarsteller und ein Drehbuch das so direkt aus dem "wie baue ich mir eine auf das Teeny Publikum zugeschnittene belanglose Komödie“ - Baukasten stammen könnte. Also machen wir doch mal den Baukasten auf und sehen was wir so zusammen schustern können.

Zunächst mal brauchen wir einen jungen Mann, nennen wir ihn doch Paul (Jason Lee), dem kurz vor seiner Hochzeit mit einer etwas seltsamen, konservativen Tochter aus reichem Hause, sie nennen wir einfach Karen (Selma Blair), Zweifel kommen.
Hm, na ja sonderlich interessant klingt das ja noch nicht also, mal überlegen, wie wäre es denn wenn Paul nach dem Junggesellenabschied neben einer fremden Frau aufwacht, von der er zudem denkt das er sie nie wieder sieht und sie stellt sich nachher als Cousine der Braut heraus? Ich denke das müsste gehen, klingt zwar nicht originell, aber darum geht es auch nicht. Also nenne wir diese dritte Person doch einfach Becky (Julia Stiles).
Lustig ist das alles aber ja immer noch nicht so richtig. Mal schauen was der Bastelkasten noch so enthält: Oh ein paar Gags über Sackratten, die kann man eigentlich immer gebrauchen, das junge Publikum will ja schließlich immer mindestens einmal über einen Gag unter der Gürtellinie lachen. Auch nicht schlecht ist es einen fremden Koch dazuzuholen der beim Testessen für die Hochzeit ein halbes Kilo Haschisch in die Soße tut und somit für einige Lacher bei der Zielgruppe sorgen kann.
Wow, das sind jetzt schon zwei Gags, da haben wir ja eigentlich schon genug. Nehmen wir also noch etwas hinzu, dass dafür sorgt das Paul am Ende nicht Karen heiratet, denn die passt ja nicht zu ihm, sondern Becky. Wie wäre es mit einem eifersüchtigen Freund, der zu dem noch ein Cop ist und irgendwelche Beweise gegen Paul fälscht um ihn so richtig reinzureiten? Wie, das passt nicht? Egal, das merkt eh keiner, also nehmen wir das, vielleicht lässt sich daraus ein Gag bauen.
Haben wir eigentlich schon alles. Oh, nein halt, es fehlen ja noch die Nebenfiguren. Immer gut kommen eine besoffene Großmutter, ein in die Braut verliebter Bruder (dann hat man auch gleich das Problem gelöst was mit ihr passiert wenn Paul sie nicht heiratet), ein etwas durchgedrehter Vater der Braut, einen Pfarrer, der Paul nicht leiden kann und die debilen Eltern des Bräutigams, das dürfte dann jetzt aber alles sein.
Schnell noch den Anspruch, die Originalität und die Innovationen zur Seite legen, nicht das die ausversehen mit rein fallen und alles kaputt machen, was wir so schön zusammengebastelt haben.
Also, alles in einen Eimer, gut durchschütteln (ja, durchschütteln, denn wenn man es richtig zusammenbaut, kommt am Ende sonst auch wieder ein stabiles Handlungsgerüst raus und das wollen wir ja nicht) und mal schauen was dabei rauskommt. Hey, es ist eine Komödie. Nennen wir sie doch "A Guy Thing", dann können die deutschen Titelübersetzer daraus "Gelegenheit macht Liebe" machen und alle sind zufrieden.
Wirklich toll dieser Bastelkasten, ob es den auch für Aktion Filme gibt? Mal den Drehbuchschreiber von 2 Fast 2 Furious fragen.

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