Immer noch hochaktuell, aber zum Glück nicht allzu sehr mit dem Vorschlaghammer wird hier die Geschichte einer Familie in Jerusalem um 1940 erzählt.
Im Mittelpunkt steht dabei die aus Polen mit ihrer Familie geflüchtete Fania, die in Jerusalem von einer besseren Zukunft träumt. Diese Träume sind recht speziell, denn sie handeln nicht unbedingt rein von einem „Alles ist schön, die Sonne scheint, die Bienchen summen“ Idyll, sondern auch durchaus von „Helden“, die ein solches Idyll erst ermöglichen und aufbauen. Der Sohn ist fasziniert von den Träumend er Mutter, die sie ihm durch Erzählungen vermittelt, aber gleichzeitig auch verwirrt und verunsichert durch die Dinge, die er nicht selbst von ihr erzählt bekommt, sondern die er durch z.B. heimliches Lauschen erfährt.
So kann er die Tragweite der Worte teilweise gar nicht so fassen, wie es der Zuschauer kann und bricht einige der Aspekte in den Geschichten auf naiv-kindliche Art herunter um seinerseits mit der schwierigen Situation klar zu kommen.
An einigen Stellen verrennt der Film sich leider ein wenig, weiß nicht so genau, ob der Fokus nun auf dem Mikrokosmos der Familie oder doch dem großen Ganzen der politischen Situation liegen soll. Ist aber auch schwierig, denn schließlich ist gerade diese Situation ja nicht nur der Rahmen, sondern untrennbar mit dem Schicksal der Familie verbunden.
Von daher glückt der Spagat am Ende vor allem auch dank der tollen Darsteller doch ganz gut.