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Italien, 1944: Die alliierten Kräfte kämpfen erbittert gegen die deutschen Besatzer. Auf der Flucht vor einer SS-Einheit stößt eine kleine Gruppe von G.I.s in einem Wald auf eine scheinbar verlassene Fabrik. Als sich die Soldaten für die Nacht dort verschanzen, entdecken sie die grausame Wahrheit: Es handelt sich um ein getarntes ehemaliges Konzentrationslager, in dem die Nazis kranke Experimente an den Gefangenen vornahmen, um eine unzerstörbare Waffe zu erschaffen. Die untoten KZ-Häftlinge sind kaum aufzuhalten und erschweren den G.I.s die Aufgabe, den von den Nazi-Wissenschaftlern entfachten Wahnsinn zu stoppen.

Die beiden Boll-Werke Zombie Massacre 1 und die zwei Jahre später erschienene Fortsetzung gibt es inzwischen als Double Feature recht günstig auf DVD erhältlich und dabei de doch recht kurz sind und um den roten Faden der sicherlich komplex aufgebauten Fortsetzung nicht zu verlieren, gabs gestern langen ZM Fernsehabend. Allerdings haben die Streifen rein gar nichts miteinander zu tun, außer das eben Zombie-Scheibenschießen veranstaltet wird. Vermutlich dachte man sich hier, das Nazizombies irgendwie gerade in Mode sind und entschloß sich das Geschehen in den zweiten Weltkrieg zu verlegen.
Konnte man den ersten Teil noch mit anderthalb zugedrückten Augen und generöser Stimmung als Mittelmäßig einsortieren, konnte man in der Fortsetzung leider nicht mal auf die wenigen positiven Ansätze dort aufbauen. Das Budget lag maximal auf halber Höhe, man spielt ausschließlich im Wald und einer verlassenen Fabrik/Bauernhof, die schlecht sitzenden Uniformen strahlen nicht gerade Authentizität aus, militärisch korrektes Verhalten hat jeder Schütze Arsch eine Woche nach Einberufung besser drauf und die Darsteller sind nun völlig charismafreie Zone, ohne jeglichen Wiedererkennungswert.
Wie haben dabei mal wieder die übliche Zuchtbrutstätte von Supersoldaten, bei denen ein gewisser Dr. Mengele aus Geisteskranken eine Zombiearmee ausbrüten möchte, dem gegenüber drei GI´s stehen, die in dieses getarnte Mischmasch aus Konzentrationslager und Experimentallabor als Unterschlupf flüchten. Von den Zombies sieht man die ersten 30 Minuten erst mal gar nüscht (gut, war beim Vorgänger nicht anders) bis dann der erste durch lautes Schluchzen (ja, auch Untote haben offensichtlich Gefühle und funktionierende Tränenkanäle) auf sich aufmerksam macht.
Hier hat der Film noch seine stärksten Minuten. Die Masken der Z´s sind gewohnt gut geworden, es darf ein wenig geballert und gespläddert werden, bis dann etwa drei Dutzend Zombies malerisch auf der Wiese liegen (Respekt an die Continuity, fünf Minuten später ist dieselbe Wiese wieder völlig leer). Von Spannung oder ähnlichem kann man aber trotzdem nicht sprechen, da einem die Null-Charaktere und deren Schicksal schnell am Darmausgang vorbei geht.
Es bleibt für mich aber dabei. Je reißerischer ein Titel + Tagline ist, desto mieser ist in den meisten Fällen das Endergebnis. Hier ist der Unterschied, das man Teil eins übergehen konnte, Teil zwei aber sogar sollte. Ein paar blutige Einschüsse machen eben doch allein noch keinen Film und den Rest kann man hier getrost vergessen. Zwischendurch hätte ich mir sogar wieder einen Gastauftritt von Herrn Boll gewünscht, das sagt doch einiges.
3/10

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