Chris vergewaltigt und ermordet brutal eine Frau, die Leiche verscharrt er mit seinem Bruder Kevin, der dafür ins Gefängnis geht, im Garten. Als Kevin ausbricht, trifft er seine Freundin Sandy auf einem Friedhof und bringt diese mit verbundenen Augen in ein Haus. Um es kurz zu machen: Innerhalb von wenigen Augenblicken traut er ihr wider Erwarten doch, sie hüpfen in die Kiste und Sandy entpuppt sich plötzlich als Totalpsychotikerin, was auch die drei Geiseln im Keller zu spüren bekommen. Wie das nun alles so weit kommt, wird nur in ihren Monologen angerissen, wirkt allerdings doch arg konstruiert bis blödsinnig. Immerhin spielt Emily Haack recht gut für Amateurverhältnisse, während ihr böser Freund von Scot Spookytooth dermaßen lustlos gespielt wird, als wäre es ein Autoverkäufer, der im Keller seine Gebrauchten vorführt. Die Hauptfigur Sandy hingegen soll das in der Kindheit geschundene Opfer mit enormem Gewaltpotential darstellen, was diesen ansonsten uninteressanten Film vor dem totalen Absturz bewahrt. Denn das Drehbuch will mal wieder partout die Rape & Revenge Story unterkriegen, was ab der Hälfte dann endlich auch mal dramatische Ausmaße annimmt. Die Fiesheiten, die der Film ab da ausstreut, haben sich gewaschen, wenn man ein Opfer seine Exkremente essen lässt und es danach brutal mit der Axt zerhackt. Ein Rating dürfte dieser Streifen ohnehin nicht bekommen, allein schon wegen den vielfach nackten Tatsachen, allerdings auch aufgrund der ausgebreiteten Gewaltdarstellungen. Mit dem offenbar inspirierenden "Ich Spuck Auf Dein Grab" hat Eric Stanzes Werk kaum noch etwas zu tun, außer der Grundthematik, wobei die Rache sehr viel ausgebreiteter ist, als die Vergewaltigungen in den kurzen Rückblicken. Die psychologischen Ansätze aus Sandys Gedanken sind genau so schlicht, wie die Umsetzung des Ganzen als Film. Das Hauptmanko ist wohl, abgesehen von den schwachen Darstellern, denen man annähernd nichts glaubt, die technisch unausgereifte Art, ständig mit einer uninspirierten Handkamera abzunerven und das noch mit einem treffsicher stets unpassenden Score zu untermalen, Kunststück. Damit werden schier endlose Ansichten der wenigen Sets auch nicht spannender, egal ob mit Elektro oder Stromgitarren im Hintergrund. In der Folge ist die Lauflänge entschieden zu lang und wirkt oftmals einschläfernd. Das Bild ist auf DV-Niveau und der Ton verrauscht, zudem gesellen sich noch die üblichen unnützen Farbverfremdungen, mit denen sich der Amateur als solcher zu erkennen gibt. An den redundanten Einstellungen krankt die Unterhaltung ganz gewaltig und unterm Strich bleibt das höchstens sehenswert für Komplettisten, die sich an den (wenigen) Extremszenen ergötzen und dafür ein ödes Drumherum in Kauf nehmen.
Fazit: Kein Highlight wie "Scrapbook" sondern eher ein sleaziger Exploitationfilm ohne funktionierende Dynamik. 4/10 Punkten