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Das versoffene, brutale Schwein Oscar Crocker lebt - seitdem er seine Ehefrau umgebracht hat - zusammen mit seinen beiden Töchtern Ana und Anny in seinem Häuschen irgendwo in den Wäldern und hält sich über Wasser, indem er für den örtlichen Gangster-Boss "Onkel" Costello Koks vertickt. Weil er sich im Suff auch ab und zu mal an seinen Töchtern vergeht, hat er mit der älteren Ana sogar einen Sohn/Enkel gezeugt, der in einem Holz-Verschlag im Garten sein Dasein fristet. Als Oscar eines Tages zuerst zwei Polizisten, die einem Notruf Anas nachgegangen sind, mit der Kettensäge massakriert und anschließend an einer Bushaltestelle auch noch einen Unbeteiligten mit der Schrotflinte wegpustet, wandert er prompt in den Knast, wo ihn ein Mitinsasse auf Costellos Anweisung hin flott beseitigen soll... was allerdings misslingt. Die beiden Schwestern suchen derweil zusammen mit ihrem Inzest-Söhnchen Unterschlupf in ihrem alten Zuhause, in dem sie einst mit ihrer Mutter gelebt hatten. Bald schon stehen ein paar üble Gangster-Typen auf der Matte, die es auf die beiden Mädels abgesehen haben, um sie als Druckmittel gegen Oscar zu verwenden, der zwischenzeitlich aus dem Gefängnis geflohen ist... How bad can you get...? Hauptdarsteller Michael Biehn, für den es seit den alten James Cameron-Zeiten mal ganz steil die Karriere-Leiter bergab gegangen ist, hat als Mit-Produzent von "Hidden in the Woods" in Personalunion dafür gesorgt, dass Regisseur Patricio Valladares seinen chilenischen Inzest- und Vergewaltigungs-Schocker gleichen Namens von 2012 zwei Jahre später für den US-Markt direkt nochmal nachdrehen durfte... allerdings dort allenfalls in Form eines - was Inhalt und Budget anbelangt - ziemlich minderbemittelten und rein handwerklich betrachtet ebenfalls recht erbärmlichen C-Filmchens, das im Vergleich zum Original dann auch noch in den brutal-splatterigen Details und sexuell konnotierten Gewalt-Einlagen dezent abgemildert wurde und auch auf ein paar Kannibalismus-Anleihen am Rande verzichtet. Warum zum Fick soll man sich also bitte überhaupt dieses amerikanisierte Remake eines eh schon beschissenen Streifens ansehen, zumal die erneut aufgetischte Schwachsinns-Story rund um Hinterwäldler-Drogendeals und Inzest-Rape im zweiten Aufwasch auch nicht gerade intelligenter daherkommt und die Kretinismus-Kelle, die hier von Beginn an in Ton und Bild hart geschwungen wird (sprich: rüder Dialog-Müll und dreckiger Siff allüberall) einem schon flott gehörig auf die Nuss geht? Eben, es gibt wirklich keinen Grund dafür, zumal Patricio Valladares halt keine große Regie-Leuchte ist und in den zwei Jahren seit dem Original auch nix dazugelernt hat... eher das Gegenteil ist der Fall, wenn man sich mal genau ansieht, wie hart er dieses Mal in Sachen Kameraführung und Schnitt die Kettensägen-Szene verkackt, die da für die Gore-Bauern nach 'ner Viertelstunde rausgehauen wird. So wirklich leid können einem hier allerdings doch Michael Biehn und William Forsythe tun, für die die besseren Zeiten von "The Rock - Fels der Entscheidung" schon lange vorbei sind und die einen ebenso abgewrackten Eindruck machen wie die Produktion, in der sie sich hier tummeln. Kurzum, auch der 2014er-"Hidden in the Woods" ist nichts als reine Scheisse, bei der man echt so debil sein muss, wie die Figuren im Film, um sich an ihr zu delektieren. Dagegen ist ja selbst so ein zwiespältiger Genre-Vertreter wie der original "Ich spuck auf dein Grab" noch ein veritables Meisterwerk und inszenatorisch geradezu hochwertig.

1/10

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