Review

Nach dem Erfolg von „Mad Max“ erfreuten sich postapokalyptische Szenarien mit Vehikel-Action großer Beliebtheit und auch „Der Kampfkoloss“ schlägt in diese Kerbe.
Am Steuer besagten Gefährtes, eines gigantischen, gepanzertes Trucks, sitzt der fiese Colonel Straker (James Wainwright), der über die von den so genannten Ölkriegen verwüstete Erde braust. Er und seine Handlanger sind eine fiese Bande wie die Schurken aus „Mad Max“ und vor allem „Mad Max 2“: Geiseln und nicht mehr benötigte Helfer werden eiskalt exekutiert, einzig und allein den eigenen Vorteil in Form von Sprit und kleinen Annehmlichkeiten hat man im Sinne, wofür man gerne mal Zivilisten ausraubt und ermordet.
Einzig und allein Corlie (Annie McEnroe) ist anders als der Rest der Bande und daher auch nicht freiwillig mit dabei. Straker will sie als Gefährtin an seiner Seite, weshalb man ihr vieles nachsieht, sie aber auch nicht gehen lässt. Doch als sie sich bietet, ergreift Corlie die Chance zur Flucht. Dabei wird sie von dem einsamen Helden Hunter (Michael Beck) gerettet. Hunter ist natürlich ein Road Warrior wie Mad Max in den Sequels, da ist nicht viel Platz für eigene Ideen.

Hunter liefert Corlie bei friedlichen Siedlern ab, doch sie verschweigt den Wert, den sie für Straker hat. Doch der sucht nach ihr, sodass es bald zum Kampf auf Leben und Tod für Hunter und die Siedler kommt...
„Der Kampfkoloss“ ist ein an sich gar nicht mal so wenig versprechendes „Mad Max“-Plagiat, wobei mal wieder irgendwelche Ödlande die verwüstete Welt von Morgen darstellen dürfen. Doch ein gewisses Endzeitflair kann man dem routiniert inszenierten B-Flick sicher zusprechen, wenngleich die großen Vorbilder aus Australien, nämlich „Mad Max“ und vor allem „Mad Max 2“, natürlich nicht von der Stimmung her erreicht werden.
Im Bereich der Story folgt man bekannten Pfaden, die nicht sonderlich raffiniert sind. So spitzen sich die Konfrontationen zwischen Guten und Bösen zu, es sterben ein paar nette Nebenfiguren, doch zum Schluss hat man das üble Banditenpack samt und sonders über den Jordan geschickt. Also alles nach Schema F, doch leider nicht mit ganz soviel Drive erzählt wie so manch anderer Film des Genres, sodass „Der Kampfkoloss“ so seine Längen hat.

Diese Durststrecken ergeben sich auch aus der etwas sparsam portionierten Action, vor allem der titelgebende Kampfkoloss kommt recht selten zum Einsatz. Die Kampfszenen sind im typischen Endzeitstil, will heißen wenige Feuerwaffen und viele Tötungsinstrumente Marke Eigenbau, routiniert inszeniert, aber nicht herausragend. Die Auto- und Motorradstunts machen dafür einiges her (gerade der finale Sprung auf den Kampfkoloss), doch leider von sehr geringer Zahl, sodass „Der Kampfkoloss“ auch im Bereich der Schauwerte nur teilweise punkten kann.
Darstellerisch kann „Der Kampfkoloss“ nur auf Nonames zurückgreifen und es ist auch nicht verwunderlich, dass man die Schauspieler nicht kennt. Allesamt sind zwar keine Totalausfälle, doch ihre Parts reißen sie bestenfalls routiniert herunter, weder Held noch Bösewicht sind hier wirklich charismatisch.

„Der Kampfkoloss“ ist nicht schlecht, aber auch nicht sonderlich aufregend, an sich in fast jedem Bereich Mittelmaß. Routiniert gemacht, aber wenig innovativ und auch im Actionbereich bietet er einfach zu wenig, um wirklich aus der Masse herauszuragen.

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