Vor sieben Jahren tötete Gangsterboss Moltes den Bruder des “Türken”, der ihm darauf blutige Rache schwor. Nun steht Moltes kurz vor seiner Entlassung aus dem Knast, als der vertrottelte Vollzugsbeamte Reggio bzw. dessen zur Ralley Paris-Dakar entschwundene Frau ein von Moltes in Auftrag gegebenes Gewinnlos verschlampt und diesen dadurch zum Ausbruch provoziert. Gemeinsam eilen Reggio und Moltes der Frau nach Afrika hinterher, nicht ahnend, dass sich auch der mordlüsterne Türke an ihre Fersen heftet.
Die französische Actionkomödie Ball und Chain war vor zehn Jahren eine gutbesuchte heimische Kinoauswertung, die es aber nie über die gallischen Grenzen hinaus geschafft hat. Für mich liegt das eindeutig am landestypischen Humor, der sich irgendwie seit Louis de Funes kaum weiterentwickelt hat. Wir haben zwar zwei nett unterschiedliche Charaktere, jeder mit zahlreichen Macken und Eigenheiten. Zwar egibt sich einiges an Wortwitz zwischen den beiden, aber mehr als Grinser waren nicht dabei, manche Gags waren sogar einfach nur platt.
Zumindest bei mir lagen da die Sympathien bei den verfolgenden Gangstern. Der eine ist eine hünenhafte aber leicht einfältige Kopie des Beoßers aus James Bond, der andere eine aufbrausende Comicfigur des Türken, der bei der kleinsten Gelegenheit auf 180 kommt und andere Leute auch schon mal für Nichtigkeiten einfach erschießt. Dazu kommen noch ein gieriger Ladenbesitzer, Francis Ehefrau Pauline, geldgeile Beduine und den ehrgeizigen Kommisar, der den Ausbrecher wieder festsetzen möchte.
Daraus entwickelt sich eine muntere Hatz von Frankreich nach Afrika, die aber erstaunlich aufwendig aussieht. Wir kommen in den Genuß einer guten Autoverfolgungsjagd, sowie diverser Kampfszenen, aber der Höhepunkt ist sicher das CGI Riesenrad, das sich selbstständig macht. Die gezeigten Effekte müssen sich dabei wahrlich nicht vor Hollywood verstecken. Der Clou ist dann der wirkliche Aufenthaltsort des Lottoscheins, was auch noch einige Verwirrung bietet.
Trotzdem fällt mir zum Ball und Chain am ehesten das Wort nett, aber nix umwerfendes ein. Mir ist da der britische Humor irgendwie vertrauter, aber wer gerne quere Comedys anschaut, kann dem Film ruhig mal eine Chance geben.
6/10