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Wieso meint eigentlich jeder untalentierte Hinterwäldler, Slasherfilme drehen zu können? Wahrscheinlich, weil deren Mechanismen so schön leicht zu verstehen sind. Dies allein reicht jedoch nicht aus; man sollte sich auch mal Gedanken machen, wie man dem stagnierenden Genre neue Impulse verleihen kann. Letzteres ist bei "Nachts kommt Charlie" aber offensichtlich nicht geschehen. Die Story entbehrt eines erkennbaren roten Fadens und dient lediglich dazu, dumpfbackige Darsteller in bereits tausend mal gesehenen "Buh, ich erschreck dich!"- und "Ich geh da jetzt mal einfach rein, auch wenn die Chance, da lebend rauszukommen, gleich null ist."- Situationen zu zeigen. Das ganze ist dann auch noch völlig spannungsfrei und billig inszeniert. Diese Unzulänglichkeiten und die stellenweise kruden (aber zu spärlich eingesetzten) Gore-FX lassen "Nachts kommt Charlie" schon in die Nähe des Amateurfilms rücken. Der Streifen wäre gar nicht zu ertragen, wenn er nicht mit einem so erfreulich hohem Maß an unfreiwilligem Humor aufwarten würde. Hier kann man sich nämlich ausnahmsweise mal über eine bescheuerte deutsche Synchro freuen, denn aufgrund diverser Stilblüten in den Dialogen habe ich doch glatt vor Lachen auf dem Boden gelegen - Was jedoch nicht der Sinn eines Horrorfilms sein kann.
Fazit: Belanglose Bodycount-Ware. Nur DieHard-Fans der Schlitzerfilmchen, die auch mit Heulern a la "Die Forke des Todes" (zu dem übrigens eine gewisse Ähnlichkeit besteht) etwas anfangen könnnen, kommen hier auf ihre Kosten.

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