Review

Fluch des Chikara (1977) von Earl E. Smith

...Um 1865 - Die heldenhafte Armee der Südstaaten ist am Ende ihrer Kräfte und ein baldiger Zusammenbruch der Konföderation ist absehbar. In einem der letzten verzweifelten Kämpfe wird First Sergeant Virgil Cane (Slim Pickens) von einem Yankee-Bajonett tödlich verwundet. Der sterbende Sergeant vertraut jedoch seinem Captain und einem Scout ein Geheimnis an. Er hat in den Bergen von Arkansas, oberhalb des Buffalo River wertvoll anmutende Steine gefunden und sie dort in einer Höhle versteckt. Nach Ende des Krieges machen sich Capt. Wishbone Cutter (Joe Don Baker), der Scout "Half Moon" O'Brian (Joy N. Houck Jr.) und der Geologe Teach (Ted Neeley) auf die Suche zu dem beschriebenen Ort. Die Euphorie unter den drei Männern ist groß, doch es gibt ein weiteres Geheimnis. Das Versteck der Edelsteine liegt auf dem "Chaka Sobi"(?) - dem "Berg der Dämonen", der laut einer Legende mit einem bösen Fluch belegt ist...

...und schon bald geschehen seltsame Dinge, hehehe! Ja-a, was sich hier nach einem spannenden Abenteuer anhört, erweist sich aufgrund der tollen Story auch wirklich als ein solches! ;) Dieser Film widmet sich anfangs mit über 7 Minuten und guten Schlachtszenen dem Ende des Amerikanischen Bürgerkriegs (die u.U. auch das meiste Budget verschlungen haben?), wandelt sich aber dann immer mehr zum spektakulären Westernabenteuer. Dies jedoch mit "Horror" zu beschreiben, wäre vielleicht ein wenig zu übertrieben. Wohl aber ist der Film mit Beginn der Suche insgesamt recht unheimlich aufgebaut, bzw. gestaltet. Also eine gewisse Atmosphäre bietet er in dieser Richtung auf jeden Fall und was Übersinnliches hält er auch parat. Nur würde man mit dem Wort "Horror" evtl. falsche Erwartungen wecken. Wie dem auch sei - mir hat die Geschichte dieses Films sehr gut gefallen und der Schluss war dann noch das Zünglein an der Waage, welches ihm in meiner Bewertung von 6,5 auf 7 Punkte verholfen hat. :)

Zur Abwertung haben immer wieder kleine Längen geführt. Es ist zwar wirklich sehr viel und auf unterschiedlichste Art passiert, dazwischen aber auch immer wieder Szenen, die für meinen Geschmack etwas zu zäh geraten sind. Echte Langeweile kam aber zum Glück nicht auf, im Gegenteil - es gibt auch viele spannende Momente! Zudem wirkten die Schauspieler auf mich eher blass und dazu kamen noch ein paar handwerkliche Fehler. Bspw. sah ich hier seit längerem mal wieder ein Mikrofon im Bild und ein vermeintlich Toter auf dem Schlachtfeld guckte plötzlich zwischendurch mal hoch. ^^ Ferner spielt der Film fast ausschließlich im Herbst (1865?), was landschaftlich eher unschön aussieht. Ach ja, am Anfang der Schlacht sieht man saftiges Grün, wie etwa im Frühling, in einer weiteren Schlachtszene, die aber zu den anderen gehört, sind viele Bäume schon braun oder kahl! ^^ Wohl zu unterschiedlichen Jahreszeiten gedreht!? Wie gesagt, keine schauspielerischen Highlights, ein paar Längen, die aber eigentlich durch viel Abwechslung auch wieder kompensiert werden und ein paar Patzer.

Als der Krieg zu Ende ist, hört man ein modisch angehauchtes Lied, das von der Melodie ein bisschen an Juliane Werdings "Am Tag als Conny Kramer starb" (1972) erinnert, ansonsten ist der Score okay und trägt auch gut zur unheimlichen Stimmung bei.

Die magere Frau Locke, die mit Clint Eastwood von 1975-1990 liiert war, ist übrigens in "Der Texaner" (1976) - einem sehr harten und brillanten Western - noch etwas nackter zu sehen.

Was die dt. DVD VÖ unter dem engl. Titel "Curse Of The Demon Mountain" durch HMF / Screen Power angeht, ist das schon eine ziemliche Frechheit! Hier handelt es sich augenscheinlich um eine VHS-Kopie mit mäßiger Bildqualität und Schärfe. Auch sieht man hin und wieder sog. "Drop-Outs". Tja, und statt den, auf dem Cover angegebenen 114 Minuten, sind's dann nur 89:53 Minütchen! :(
Seltsam - Einrichtungen wie die FSK oder Bundesprüfstelle sind zwar immer schnell dabei, wenn es um das Bevormunden und Vorenthalten von Filmen und -szenen selbst bei Erwachsenen geht, obwohl im Grundgesetz ja eigentlich keine Zensur steht. Wenn aber über Jahre hinweg immer wieder mit falschen Angaben auf DVD-Covern, bzw. der Verpackung getäuscht und betrogen wird, fällt das komischerweise nur den Kunden auf! :(

Naja, lassen wir uns dadurch nicht die Laune am Glotzen toller Western versauen!

Viel Spaß und gute Unterhaltung! ;)

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