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Im Jahr 1661 wird Graf Vitelius von Aztara wegen Hexerei und anderen ketzerischen Verbrechen von der Inquisition zum Tode verurteilt. Bereits bei der Urteilsverkündung lacht der Baron den Richtern ins Gesicht und verflucht diese, während er auf dem Scheiterhaufen verbrennt. Dort schon bekommt der Zuschauer einige Kostproben seiner magischen Fähigkeiten zu sehen und der Komet, der währenddessen am Himmel vorbeifliegt, soll auch noch eine Rolle spielen. Denn 300 Jahre später kreuzt jener Himmelskörper erneut die Erdumlaufbahn und fällt, nun ja, schwebt auf die Erde herab. Daraus verwandelt sich, was eine Überraschung, ein monströses Wesen, welches unschwer als Alter Ego des Barons auszumachen ist. Seine Absicht ist die eines Grafen von Monte Christo, nämlich als smarter Typ, der er sonst ist, zurückzukehren und Rache an den Nachfahren seiner Peiniger zu nehmen. Die Maske, die er bei seinen Mordattacken hat, ist der Hammer, fast wie aus einem Gemälde von Hieronymus Bosch nämlich, teuflisch mit Hörnern, langer Nase und noch längerer, gespaltener Zunge, mit der er seine Opfer aussaugt. Sicher, das ist mittelschwererer Trash, doch wie soll man denn sonst die beiden Wunden am Hals der Opfer erklären, wenn gerade kein Vampir vorhanden ist? Schön ist auch sein magischer Blick, wenn also die Augenpartie von Abel Salazar blinkend ausgeleuchtet wird, ebenso lassen einige äußerst billige Überblendungseffekte auf ein mageres Budget schließen, doch wenn die Studiobauten immerhin B-Atmosphäre versprühen, reicht das doch dem geneigten Fan. Mexican Style also, die Gesellschaft ist schnieke und die ominöse Einladung des Barons auf sein Schloss versucht es auf dolle adelig, und dann immer wieder dieser hypnotische Blinkblick, mit dem ihm alle Frauen zu Füßen liegen. Die Krönung ist eine Gehirnsammlung in einem Gral, bekanntlich die bevorzugte Kost des Schwarzmagiers für zwischendurch, erstaunlich für das Alter des Filmes, wie er die genüsslich kannibalisch auslöffelt. Am reizendsten für den Trashfan sind die miesen, teils katastrophalen Darsteller, wahre Opferlämmer, während Abel Salazar (leider nicht Paul Naschy) weder als teuflischer Gentleman noch als mexikanischer Christopher Lee so richtig durchgeht. Die Liste der kruden Ideen des Drehbuchs ließe sich hier noch um einiges verlängern, angefangen vom urkomischen Ertränken in der Badewanne bis zu der ermittelnden Polizei mit Flammenwerfern.

Fazit: Yau! Ein oller, manchmal toller C-Movie, wie er im Buche steht. 5/10 Punkten

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