kurz angerissen*
Man geht schon mit einer Hypothek ins Spiel, wenn man im Jahr 2016 einen Film über Scouts im Kampf gegen Zombies drehen will. Denn wieso, das ist die eigentliche Frage, sollte man so etwas heute noch wollen? Selbst die "Cockneys vs. Zombies" waren vor vier Jahren eigentlich schon viel zu spät dran. Zombies sind einfach nicht mehr lustig oder überhaupt irgendwas anderes außer lästig. Das ist schon ein Faktor, der die Arbeit des mehrfachen "Paranormal Activity"-Autoren Christopher B. Landon runterzieht - wirklich aus dem engen Käfig der thematischen Vorgaben ausbrechen kann er jedenfalls nicht. Allenfalls kann man ihm attestieren, das durch heranwachsende Nerds und Untote bereitstehende Standard-Arsenal noch bestmöglichst zu nutzen.
Denn immerhin steuert er den American-Pie-Faktor nicht einfach nur in typische Partyfilmgewässer mit traditionell unsympathischen Figuren, sondern müht sich völlig untypisch um humane Werte wie insbesondere Freundschaft. Wäre ein Charakter wie der pummelige Vorbildpfadfinder (Joey Morgan) woanders kaum mehr gewesen als das Ziel bösartiger Späße, fungiert er hier als Herz des Films, wovon auch die beiden Hauptdarsteller Tye Sheridan und Logan Miller profitieren. Ebenso sympathisch präsentiert sich Sarah Dumont, gleichwohl sie im Klischee des Superbabes gefangen ist, das die jüngeren Weggefährten um wichtige Coming-of-Age-Erfahrungen bereichert.
Von diesem Kern abgesehen liefert "Scouts vs. Zombies" solide ab; vom Prolog mit seiner Verkettung ungünstiger Umstände über den zum Running Gag aufgebauten Chef Scout (sehr gut: David Koechner) bis zu den vielen eingestreuten Kuriositäten (Trampolin-Sequenz, Zombie-Katzen) hält das Drehbuch bei Laune, ohne nun allzu tief in den Splattertopf greifen zu müssen.
Mehr als eine elegante Linienführung beim Abpausen nach Schablone ist das sicher nicht, es steht aber immerhin über vielen drittklassigen Splatterkomödien, die alle meinen, auch noch was vom Zombiekuchen abhaben zu wollen, bevor nur noch die Krümel übrig sind.
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