„The Program“
Für mich, der sich in der Zeit von 1998 bis 2005 für die Tour de France im TV interessiert hat und Lance Armstrong damals für mich einer der Top-Athleten war, habe ich bereits nachdem ich die ersten Trailer dieses „Sportthriller-Drama-Biopics“ gesehen habe, gedacht, diesen Film musst du dir ansehen.
Der Film schildert zum einen die wichtigsten Stationen in der beispiellosen Karriere des wohl weltweit größten Cheater des Radsports. Er zeigt die Anfänge seiner Profikarriere, die ersten Kontakte mit Dr. Ferrari, den Weg von der Krebserkrankung zurück in den Sport, die Gewinne der 7 Touren von 1999 bis 2005 und die Zusammenarbeit mit seinen Teams, dem Teammanager und seines Agenten, bishin zu seinem Rücktritt und dem Rücktritt vom Rücktritt mit der Aufdeckung des wohl größten Skandals des Radsports. Darüber hinaus schildert der Film auch die unermüdliche Arbeit des Journalisten David Walsh, der sich extrem übereifrig für die Karriere des jungen Armstrong und dessen Karrieresprung nach der Krebserkrankung interessiert und dabei Nachforschungen über den Dopingmissbrauch anstellt. In einer Nebenhandlung wird auch der Teamkollege von Armstrong – Floyd Landis in die Story eingeführt, der einen erheblichen Anteil an der Aufdeckung des Skandals hat.
Der Film ist als Biopic sehr gut gelungen und sollte von jedem angesehen werden, der sich nur im Ansatz für den Film und die Thematik interessiert. Im Film sind schnelle, kurze Actionsequenzen, die kurze Abschnitte von wichtigen Etappen zeigen – genau wie Montagen im Schnelldurchlauf wichtige Stationen der Toursiege beleuchten. Er hält sich dabei kurz, knapp und hält sich nicht mit unnötigen Szenen auf, die den Film nur künstlich aufblähen. Bei den Schauspielern des Films ist ganz klar Ben Foster zu loben, der hier als Hauptdarsteller als Lance Armstrong teilweise einen besseren Armstrong abgibt als der echte – diese psychophatische, arrogante, selbstverliebte und erfolgsgeile Art des „Gewinners“ Armstrong kommt hier extrem gut zur Geltung – auch in Interaktion mit seinem Agenten und einigen Radsportkollegen und -Konkurrenten.
Von mir bekommt „The Program“ daher 8/10 Punkte.