Klassisches Setting: Kirchliches Internat, ziemlich leer, da die Ferienzeit angebrochen ist, zwei ziemlich verschiedene Schülerinnen und zwei Nonnen. Dazu kommt noch ein Strang außerhalb des Internats, indem eine Anhalterin und ein älteres Ehepaar eine Rolle spielen.
Klassischer gehen die einzelnen Elemente kaum, aber wie sie dann zusammengebracht werden ist doch irgendwie cool, weil es so manche Wendung mit sich bringt. Ja, man ahnt schnell, in welche Richtung es geht und am Ende zeigt die Auflösung vom Prinzip her, dass man gar nicht so falsch gelegen hat, aber eben nur vom Prinzip her. Das ist, als wenn man erwartet, dass gleich jemand um die Ecke kommt und dabei auch jemand bestimmten im Kopf hat und dann tatsächlich jemand um die Ecke kommt, es aber nicht der Jemand ist, den man erwartet hat.
So ging es mir bei der Geschichte. Ich hatte schnell das Gefühl zu wissen, was Sache ist, war am Ende aber dennoch überrascht, wie genau sich alles zueinander verhielt.
Das Setting wird dabei echt gut ausgenutzt und eine bedrohliche und düstere Stimmung aufgebaut, in der man schnell bereit ist, einfach mal alles und jeden als Bedrohung und besessen anzusehen. Die Schauspieler unterstützen das perfekt, so dass allein schon wegen dieser andauernden angespannten Stimmung keine Langeweile aufkommt. Kann man sich gut ansehen.