Die Einwohner der dänischen Vorstadt-Siedlung Sorgenfri kriegen erst dann so richtig mit, dass eine Virus-Epidemie im Land grassiert, als die Behörden das Stadt-Gebiet abriegeln lassen und die Leute in ihren Häusern gewaltsam unter Quarantäne stellen. Die rabiaten Maßnahmen sind aber auch notwendig, den wer sich die Seuche eingefangen hat, krepiert daran innerhalb weniger Stunden... und steht kurz darauf als blutgieriger Zombie wieder von den Toten auf! Während die Regierung schnell versucht, das Problem mit Waffengewalt in Griff zu kriegen und die Soldaten auf der Straße patrouillieren lässt, bringt der Teenager Gustav sich und seine eigene Familie in Gefahr, als er der süßen, neu zugezogene Nachbarin Sonja und deren infizierter Mutter im eigenen Haus Zuflucht gewährt... In den zehn Jahren, die seit seiner Entstehung vergangen sind, ist "What We Become" doch besser gealtert als so manch andere Fan-Arbeit aus der Zombie-Sparte, die sich lediglich im Gekröse suhlt. Eine Verbeugung vor dem Werk George A. Romeros wird hier zwar ebenfalls angedeutet, allerdings geschieht dies doch eher mit Motiven, die nonchalant einem "Crazies" entliehen wurden... und die präsentierten Bilder von bewaffneten Soldaten mit Gasmasken wirken hier noch genauso beklemmend wie 1973. Die von einem passenden, Carpenter-esken Synthie-Score untermalte Handlung entwickelt sich da ohne allzu grobe Gewalttätigkeiten eher Kammerspiel-artig und dürfte damit all diejenigen verprellen, die von einem Zombie-Streifen primär blutige Action, Spektakel und Massen-Szenen mit zurechtgemachten Statisten im Untoten-Make-Up erwarten. Die Zeit ist bislang zu Bo Mikkelsens Film trotz permanent durcheinender Low-Budget-Machart aber trotzdem ziemlich gnädig gewesen, denn das breit ausgespielte, mit geringen Mitteln glaubwürdig umrissene Lockdown-Szenario trifft einen in Post-COVID19-Zeiten vermutlich härter als noch ein paar Jahre zuvor und wirkt rückblickend betrachtet fast schon visionär. Kurzum, "What We Become" ist (auch lauflängen-mäßig) näher an dem deutschen "Rammbock" als an Romeros Zombie-Epen, damit in seinem Sujet eine nette Abwechslung und - trotz des abrupten Endes - durchaus okay.
6/10