Review

kurz angerissen*

Zurück aus den Slums und ein letztes Mal in die Vorstadtsiedlung, erscheint das Hausinnere opulenter als je zuvor; insbesondere ein riesenhafter Wohnzimmerbereich mit offener Diele dient als Spukschauplatz und ermöglicht vielseitige Kameraperspektiven. Vom Jump Scare direkt in die Linse bis zur Attacke auf den weit entfernten Arglosen wird das ganze Spektrum aufgeboten, so wie sich aus der angeblich (hoffentlich) letzten Fortsetzung der Cheapo-Franchise überhaupt eine Art Best Of der typischen Poltergeist-Schocks entwickelt.

Als Tupferl obendrauf sind dann offenbar diverse Spezialeffekte gedacht, mit denen die Aufnahmen praktisch überwuchert sind. Ständig flirrt schwarzer Qualm vor der Linse und dunkle Ecken verschieben ihre Proportionen, um sich im besten Fall zu einer menschenartigen Silhouette zu formen – Kunststückchen, derer man längst müde geworden ist. Die Einfallslosigkeit im Rahmen der obligatorischen Tag (Sicherheit)-Nacht (Bedrohung)-Wechsel steht der Kamera in vielen Momenten aufs Objektiv geschrieben und die Amtsmüdigkeit macht sich nicht zuletzt auch dadurch bemerkbar, dass der Übergang in die Geisterdimension schlussendlich ein klares "Poltergeist"-Zitat darstellt, mit dem die Macher quasi schwarz auf weiß unterschreiben, dass sie längst am Ende ihres Lateins angekommen sind.

Der Standardablauf mit besessenem Kind, Geschepper in der Küche und Buh-Momenten im Garten ergießt sich dann immerhin in einem relativ effektiven Finale, auch wenn dieses sich noch schnell den Surrealismus von "Grave Encounters" borgt. Ein, zwei effektive Szenen zuvor (beispielsweise der Weihnachtsmann im Türrahmen) lassen "Ghost Dimension" vielleicht einen Hauch interessanter erscheinen als den aus dem Kontext gehebelten Vorgänger, aber gebraucht hätte man dieses letzte Anhängsel nicht mehr. Immerhin scheint jetzt so langsam der Deckel auf dem Topf zu sein.

*weitere Informationen: siehe Profil

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