Review
von Leimbacher-Mario
Bälle, Ballerei und Banalitäten
Historiendramen sind langweilig und Zombies durch eine Übersättigung in den letzten Jahren langweilig geworden - überspitzt gesagt kann ich diesen Aussagen zustimmen. Ergibt Minus und Minus also Plus?! Leider nein, leider gar nicht. „Pride & Prejudice & Zombies“ kann weder in der einen noch in der anderen Sportart punkten, zerrt sich in seinem Spagat sämtliche Sehnen und Muskeln, macht einfach nur halb so viel Spaß, wie er sollte. Als ob die klassische Jane Austen Geschichte mit „Warm Bodies“ gekreuzt wird, trifft hier Liebe auf Hiebe, Geduld auf Verwesung, Adel auf Untotenstadl. Fünf Schwestern sollen möglichst reich verheiratet werden, doch in einem alternativen, von Zombies eingekesselten England des 19. Jahrhunderts gibt es da natürlich noch ein paar Hindernisse mehr als sonst...
Ist das jetzt Parodie oder einigermaßen ernst gemeint? Ist das ein Witz oder ein Witz? Gelacht habe ich jedenfalls kein einziges Mal. Selbst leichtes Schmunzeln blieb weitestgehend aus. In jeder Kategorie fährt die Zombie-Schmonzette mit Handbremse, die Action ist bis auf wenige Ausnahmen beliebig und die Beißer sind zu selten handgemacht. Außerdem erinnert mich Mr. Darcy hier an einen jungen Jogi Löw und Lily James kann für ihren süßen Überbiss zwar wenig, doch mehr Kaukraft verleiht sie dem lahmen Zombie-Schinken damit (oder mit ihrer Erscheinung) auch nicht. „Stolz und Vorurteil und Zombies“ vereint die schlechtesten Qualitäten aus seinen beiden Welten und animiert eher zum Gähnen als zum Jubeln oder Mitgehen. Der hat mir echt überhaupt nicht gefallen. Dabei ist die Idee eigentlich cool oder zumindest mutig...
Fazit: funktioniert weder als historische Liebesgeschichte noch als Horrorfilm und ebenso wenig als lockerer Genremix. Eher lahm, zäh und uninspiriert. Kann sich nicht entscheiden, will sich nicht entscheiden, muss sich nicht entscheiden - das Endergebnis bleibt dasselbe. Ernüchternd. Egal ob für Fans von Austen oder Romero. Sollte man skippen.