6
Die Shaw Brothers lassen Li Tung von der Leine - da freuen sich alle Martial Arts Fans. Mir war es dennoch zu sehr Handkantenmassenware, auch wenn es sich wohl um einen Meilenstein des Splatter-Easterns handeln dürfte. Gegen Mitte des Films legt Tung einen wahren Todesmarathon im Messerwerfen hin. Anschließend scheint der Film sein Pulver verschossen zu haben und wacht erst zum furiosen Finale wieder auf. Etwas ärgerlich ist dabei die Qualität des Filmblutes: Es ist so grell und dickflüssig und es gibt nicht einmal einen Unterschied zwischen dem Bühnenblut beim Theaterstück und dem tatsächlich innerhalb der Filmhandlung vergossenen Lebenssaft. Überhaupt ist auch die oftmalige Verbindung zwischen dem Bühnendrama und dem realen Geschehen sehr bemüht. Aber wann immer Lung eiskalt killt, dann rockt das Teil.
5
"Kuan" ist ein durchschnittlicher Shaw Brothers Film. Das Ganze beginnt recht flott mit viel Blut, anschließend schwächelt der Film allerdings einbisschen und nimmt erst gegen Ende wieder Fahrt auf. Insgesamt ist "Kuan" etwas zu lang geraten, obwohl der Film im Vergleich zu "Die 13 Söhne des gelben Drachen" nur sehr kurz geht. Die Kämpfe sind selbstverständlich gut choreografiert worden, so wie in allen anderen Shaw Brothers Filmen auch, hätten aber noch zahlreicher sein dürfen. Die Story von "Kuan" ist etwas bescheiden. Der Film geht einbisschen in die Richtung Rape & Revenge. Es geht um den jungen Hsiao. Sein Bruder wurde kaltblütig ermordet und jetzt will er seinen Tod natürlich rächen. Also zieht er los und bringt einem nach dem anderen um. Das ist im Grunde schon alles. Wirklich empfehlen kann ich "Kuan" also nur den hartgesottenen Fans der Shaw Brothers.